Zukunft des Wiesbadener Theaters: Dringende Lösungen gefordert
Kulturbeirat betont die essenzielle Rolle von Kultureinrichtungen für Demokratie und Innenstadtbelebung – Wie geht es weiter für das kuenstlerhaus43?In der jüngsten Sitzung des Kulturbeirats drehte sich alles um die Herausforderungen und Perspektiven des Wiesbadener Theaters kuenstlerhaus43. Der Beirat unterstrich die Bedeutung kultureller Einrichtungen für die Innenstadtbelebung und die Förderung der Demokratie, während er zugleich dringend benötigte Lösungen für die räumliche Situation des Theaters forderte.
Aktuelle Herausforderungen fĂĽr das kuenstlerhaus43
Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl erläuterte die Schwierigkeiten bei der Suche nach einer langfristigen Spielstätte für das kuenstlerhaus43. Der bisherige Standort in der Oberen Webergasse steht nicht mehr zur Verfügung, da vergaberechtliche Bedenken eine Weiterführung des Betriebs verhindern. Als möglicher alternativer Standort wird die „Alte Destille“ in Sonnenberg ins Auge gefasst.
Bisher ist es nicht gelungen, den Mietvertrag für die aktuelle Übergangsspielstätte im ehemaligen Palasthotel über das Jahr 2025 hinaus zu verlängern. Diese Verhandlungen dauern jedoch an und werden als dringlich eingestuft, da der gegenwärtige Vertrag am 31. Dezember 2025 ausläuft.
Äußerungen und Forderungen des Kulturbeirats
Dr. Helmut Müller, Vorsitzender des Kulturbeirats, betonte die Dringlichkeit einer Lösung: „Die Bemühung des Magistrats, sehen wir und erkennen sie auch an. Aber es gibt aktuell noch immer keine Perspektive für das Theater und die Zeit wird immer dringender, weil der Vertrag für die Interimsspielstätte im Palasthotel am 31. Dezember 2025 ausläuft. Wir erwarten, dass die Stadt jetzt handelt. Dies muss möglich sein, da es sich bei der Vermieterin um eine städtische Gesellschaft handelt.“
Die stellvertretende Vorsitzende Dorothée Rhiemeier fügte hinzu, dass es einen breiten Konsens in der Stadtverordnetenversammlung gäbe, die Existenz des Theaters nicht aufgrund fehlender Räumlichkeiten scheitern zu lassen.
Kulturelle Projekte als Impulsgeber fĂĽr die Innenstadt
Gerhard Schulz präsentierte das Projekt „KULTurCAMPus“, das ein wichtiger Bestandteil der Belebung der Wiesbadener Innenstadt sein könnte. Hier wurden verschiedene Ideen diskutiert, wie beispielsweise die Nutzung der Galeria-Kaufhof-Immobilie als europäisches Hip-Hop-Museum. Dr. Müller betonte: „Kultur ist kein Tischschmuck, sondern wird für viele Bereiche unserer Gesellschaft immer wichtiger.“
Die Rolle von Kultureinrichtungen in der Demokratie
Angesichts der bevorstehenden Wahlen und des zunehmenden Drucks auf Kultureinrichtungen hob der Kulturbeirat die essenzielle Rolle von Kultur in der Demokratie hervor. Kultureinrichtungen bieten laut Dorothée Rhiemeier Freiräume für neue Impulse, Reflexion und Diskussion. Dr. Müller ergänzte, dass Kultureinrichtungen unsere Demokratie schützen und es daher eine Aufgabe der Gesellschaft sei, diese zu unterstützen.
Der Kulturbeirat spricht sich für eine Erhöhung des Kulturetats aus, um den kulturellen Einrichtungen die erforderliche Sicherheit zu bieten.