Wolfgang Schneider, Sozialarbeiter beim Allgemeinen Sozialen Dienst in Monheim am Rhein, betrachtet die Herausforderungen seiner Arbeit und die Bedeutung von individueller UnterstĂĽtzung fĂĽr Familien in Krisensituationen.
Foto: © Stadt Monheim am Rhein / Foto: Tanja Bamme

Vom Lehrer zum Lebensretter: Wolfgang Schneiders Wandel

In Monheim am Rhein setzt sich der Sozialarbeiter für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein – ein Blick in seinen Alltag.

Wolfgang Schneider: Ein Sozialarbeiter mit Herz und Verstand

Am Mittwoch, den 14. März, hatten wir die Gelegenheit, mehr über das Leben und die Arbeit von Wolfgang Schneider zu erfahren. Seine Passion für soziale Arbeit kam nicht von ungefähr, doch sein Weg dorthin war alles andere als geradlinig. Ursprünglich wollte er Lehrer werden, fand sich dann jedoch über verschiedene Nebenschauplätze – darunter Journalismus und die Arbeit bei Ordnungsämtern – letztendlich beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) in Monheim am Rhein wieder.

Von Lehramt zu Sozialarbeit

Wolfgangs beruflicher Werdegang zeugt von einem starken sozialen Engagement. Seine Anfangsjahre im Lehramtsstudium haben ihn geprägt, bevor rotes Licht für eine berufliche Wendung aufblitzte. In seiner Zeit bei kommunalen Ordnungsämtern, unter anderem am Düsseldorfer Hauptbahnhof, hatte er mit sozialen Konflikten und gewaltbeladenen Auseinandersetzungen zu tun. Diese Erfahrungen flossen in seine spätere Entscheidung ein, Soziale Arbeit zu studieren.

Ein Tag im Leben eines Sozialarbeiters

Die Umgebung von Wolfgangs Büro ist geprägt von der Unbekümmertheit der Kinder, die im angrenzenden Spielplatz spielen. Dessen ungeachtet ist Wolgangs Arbeitsalltag alles andere als unbeschwert. Er bearbeitet Fälle von höchster Dringlichkeit, die oft mit schweren Schicksalen verbunden sind. „Jede braune Papierakte birgt ein persönliches Schicksal“, erklärt er mit Nachdruck. Fälle von Jugendprostitution, Missbrauch und Obdachlosigkeit zeichnen ein Bild, das mehr als nur Besorgnis aufwirft. Hier ist schnelles Handeln erforderlich – auch wenn die Sonne hell am Himmel scheint.

Das richtige GespĂĽr fĂĽr zwischenmenschliche Beziehungen

Schneider betont die Bedeutung von Vertrauen und respektvoller Kommunikation in seiner Arbeit. Für ihn zählt nicht nur die Fachkompetenz, sondern vor allem die Fähigkeit, auf Augenhöhe zu arbeiten. „Wenn ein junger Sozialarbeiter einer erfahrenen Mutter mit vier Kindern erklären will, wie sie ihre Kinder erziehen soll, ist das der falsche Ansatz“, bemerkt er. Stattdessen versteht er seine Aufgabe darin, Familien zu unterstützen, die oft nicht den Mut oder die Mittel aufbringen können, um Hilfe zu suchen.

Individuelle Lösungen und das große Ganze

Wolfgang Schneider sieht die Arbeit des ASD nicht als bürokratische Pflichtübung. Er und seine 15 Kollegen legen großen Wert auf agile, individuelle Lösungen. Ob beim Basketball spielen oder einem Kaffee – soziale Interaktion außerhalb des Büros kann oft Wunder wirken. Diese unkonventionellen Ansätze zeigen, wie wichtig Beziehungen in der Sozialarbeit sind.

Prävention und gezielte Unterstützung

Die Arbeit des ASD zielt darauf ab, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu adressieren, bevor sie zu ernsthaften Krisen führen. „Wir reden hier nicht nur von einer Form der Prävention, sondern wir zeigen Menschen aktiv auf, welche Hilfe sie benötigen“, erklärt Schneider. Dies kann verhindern, dass Kinder und Jugendliche unter Schwierigkeiten leiden, die vermeidbar wären.

Wie bewältigt man die emotionale Last?

Abends, nach einem langen Arbeitstag, wartet die Familie auf Wolfgang. Doch wie gelingt es einem Sozialarbeiter, die emotionalen Belastungen des Tages hinter sich zu lassen? „Es hängt sehr von meiner Tagesform ab, wie gut ich das schaffe“, gesteht er. Eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist für ihn essenziell, um nicht in der Schwere der Themen zu versinken.

Ein Ă–rtchen des Vertrauens

Für alle, die Beratung oder Unterstützung benötigen, ist das Familienbüro im Haus Chancen an der Friedenauer Straße eine wichtige Anlaufstelle. Dort bietet Wolfgang Schneider mit seinem Team Unterstützung in einer freundlichen und diskreten Atmosphäre. Die Öffnungszeiten sind freitags von 8 bis 12, montags und mittwochs von 15 bis 17:30 Uhr sowie donnerstags von 13 bis 17:30 Uhr. Telefonisch ist das Büro unter +49 2173 951 5151 erreichbar.

Wolfgang Schneider macht deutlich: „Wir stehen für qualitative statt quantitative Arbeit ein." In seiner Rolle beim ASD kämpft er Tag für Tag dafür, dass der soziale Zusammenhalt und die Familienhilfe in Monheim stark bleiben.

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