Das Museum im Bock in Leutkirch präsentiert zwei wertvolle Stirnbrand-Portraits, die ein historisches Leutkircher Paar zeigen.
Foto: © Stadt Leutkirch

Kunst in Leutkirch: Neue Portraits im Museum

Zwei bedeutende Werke von Franz Seraph Stirnbrand feiern ihre Rückkehr aus St. Louis und verbinden die Stadt mit ihrer Geschichte.

Das Museum im Bock erweitert seine Sammlung um bedeutende Portraits

Das Museum im Bock hat Grund zur Freude: Zwei wertvolle Gemälde des angesehenen deutschen Portraitmalers Franz Seraph Stirnbrand (um 1778 – 1882) bereichern nun die hauseigene Sammlung. Diese Kunstwerke stellen nicht nur bedeutende Exemplare der Portraitkunst des 19. Jahrhunderts dar, sondern sind auch eng mit der Geschichte der Stadt Leutkirch verknüpft.

Feierliche Übergabe aus den USA

Die Gemälde wurden während einer feierlichen Zeremonie übergeben, bei der eine emeritierte Münchner Botanik-Professorin eigens aus St. Louis, USA, angereist war. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle nutzte die Gelegenheit, um sich herzlich für dieses bedeutende Geschenk zu bedanken. „Die Portraits stellen eine wertvolle Bereicherung für unser Museum dar und ermöglichen es, die lebendige Geschichte Leutkirchs visuell nachzuvollziehen“, so Henle.

Die Kunstwerke und ihre geschichtliche Bedeutung

Die Portraits zeigen ein Leutkircher Paar, das eng mit der Stadt und ihrer Geschichte verbunden war. Der abgebildete Geschäftsmann war Goldschmied und erbte im Jahre 1834 ein Wohnhaus in der oberen Vorstadt. Tragischerweise starb seine Frau 1846 im Alter von 38 Jahren nach der Geburt ihres siebten Kindes. Diese persönliche Geschichte verleiht den Gemälden eine besondere Dimension und lässt die Vergangenheit Leutkirchs lebendig erscheinen.

Ein Künstler mit bemerkenswertem Werdegang

Franz Seraph Stirnbrand gilt als einer der bedeutendsten Portraitmaler seiner Zeit. Trotz fehlender akademischer Ausbildung und einer Autodidaktik erreichte er hohen Ruhm und schuf über 1000 Werke, darunter auch zahlreiche Portraits von Bürgern Leutkirchs. Seine Kunst zeichnet sich durch Detailreichtum und Lebendigkeit aus, die die Charakterzüge und Geschichten der Dargestellten eindrucksvoll einfangen.

Verbindungen zur heutigen Zeit

Die Nachfahren des abgebildeten Paares sind noch heute in Leutkirch ansässig. Insbesondere Hannelore Cariot, die gemeinsam mit ihrem Bruder an der Übergabe der Bilder teilnahm, drückte ihre Freude über das frisch renovierte Portrait ihres Ur-urgroßvaters Andreas Uhland aus. „Es ist bewegend zu sehen, wie die Geschichte unserer Familie mit der Stadt verwoben ist“, sagte sie.

Ein Stück gelebte Geschichte

Diese Gemälde sind weit mehr als nur Kunstwerke – sie sind lebendige Zeugen der Geschichte Leutkirchs. Mit ihrer Aufnahme in die Sammlung des Museums wird nicht nur das kulturelle Erbe der Region gewürdigt, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen.

Mit diesen neuen Errungenschaften wird das Museum im Bock weiterhin eine zentrale Rolle bei der Bewahrung und Vermittlung der lokalen Geschichte spielen.

Bildunterschrift: Von links: Kunsthistorikerin Alexandra Fesseler, Stadtarchivarin Nicola Siegloch, Prof. Dr. Susanne Renner, Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle.

Datum: 09.04.2025
Kontakt: info@leutkirch.de
Website: www.leutkirch.de

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