**Die Stadt Leipzig informiert: 80. Jahrestag – Leipzig gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus**
Leipzig, eine Stadt, die reich an Geschichte und Kultur ist, bereitet sich auf einen bedeutsamen Tag vor: Am 27. Januar 2023 wird die Welt an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern – ein historisches Ereignis, das nie in Vergessenheit geraten darf. Anlässlich des 80. Jahrestages und in Übereinstimmung mit dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, der gleichzeitig als Holocaustgedenktag der Vereinten Nationen anerkannt wird, lädt die Stadt Leipzig alle Bürgerinnen und Bürger ein, an verschiedenen Gedenkveranstaltungen teilzunehmen, um gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
Die ersten Gedenkaktivitäten beginnen um 10 Uhr am Denkmal „Geschlagener“, das sich am Schwanenteich in der Goethestraße befindet. Diese Veranstaltung ist dem Gedenken an die Opfer der Sinti und Roma gewidmet. Oberbürgermeister Burkhard Jung wird die Gäste begrüßen und einleitende Worte sprechen. In einer bewegenden Ansprache werden Gjulner Sejdi, der Vorsitzende des Romano Sumnal e.V., und David Leonardo Herl, ein junges Mitglied des Vereins, Schicksale der deportierten und ermordeten Sinti und Roma aus Leipzig thematisieren. Diese Schicksale sind nicht nur Teil der Stadtgeschichte, sondern auch Teil einer breiteren Erzählung über Verfolgung, Diskriminierung und die ständige Suche nach Identität und Anerkennung.
Um 11 Uhr folgt die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt am Denkmal des „Massakers von Abtnaundorf“, das sich an der Theklaer Straße in Höhe der Heiterblickstraße befindet. Diese Veranstaltung wird ebenfalls von Oberbürgermeister Burkhard Jung eröffnet, der eine Gedenkrede halten wird. Anja Kruse von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig und Dr. Günter Schmidt, der Leiter der ehrenamtlichen Arbeitsgruppe Gedenk- und Totenbuch der Stadt, werden ihre Gedanken und Erinnerungen mit den Anwesenden teilen. Der krönende Abschluss der Gedenkveranstaltung bildet eine Kranzniederlegung sowie eine Schweigeminute, die der Trauer und dem Respekt vor den Opfern gewidmet ist. Musikalisch wird die Veranstaltung vom Chor der Max-Klinger-Schule umrahmt und verleiht den emotionalen Momenten einen zusätzlichen feierlichen Rahmen.
Für die Bürgerinnen und Bürger, die an der zentralen Gedenkveranstaltung teilnehmen möchten, bietet die Stadt kostenfreie Busse an. Diese Busse starten um 10:30 Uhr am Busparkplatz in der Goethestraße in Höhe des Schwanenteichs und bringen die Teilnehmer nach Abtnaundorf zurück zum Neuen Rathaus.
Nach der Rückkehr zum Neuen Rathaus ist um 12:15 Uhr ein weiterer Gedenkakt geplant, bei dem der ermordeten Stadtverordneten an einer Erinnerungstafel in der Oberen Wandelhalle gedacht wird. Dies ist ein weiterer Schritt, um das collective Gedächtnis der Stadt zu bewahren und den Hinterbliebenen Respekt zu zollen.
Ein Highlight des Tages wird die Eröffnung der traditionellen Ausstellung anlässlich des Gedenktages sein. Diese findet um 12:30 Uhr im Stadtbüro am Burgplatz (Zugang über Markgrafenstraße 3) statt. Unter dem Titel „HinterFragen. Sinti und Roma – Eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung“ präsentiert die Ausstellung 14 Infopanels, die sowohl historische Informationen liefern als auch die vielfältigen Selbstorganisationen innerhalb der Roma-Community skizzieren. Zusätzlich werden Porträts von Angehörigen dieser Minderheit gezeigt, die Einblicke in ihre Lebensrealitäten geben. Kernthemen wie Antiziganismus, Verfolgung, Selbstbestimmung und der lange Kampf um Anerkennung stehen im Fokus und laden die Besucher zur Reflexion und Diskussion ein.
Die Ausstellung ist bis zum 19. Februar im Stadtbüro zu sehen, wobei die Öffnungszeiten von Dienstag bis Donnerstag von 13 bis 18 Uhr und Freitag von 13 bis 15 Uhr vorgegeben sind.
Durch diese zahlreichen Gedenkveranstaltungen und die begleitende Ausstellung setzt Leipzig ein starkes Zeichen für Toleranz, Respekt und das aktive Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Es ist eine Einladung an alle Menschen, die nicht nur die dunklen Kapitel der Geschichte zu beleuchten, sondern auch das Bewusstsein für Vielfalt und Menschenrechte zu fördern.