
Hochwasserschutz in Haren: Maßnahme zur Deichverstärkung
Die Stadt plant akute und langfristige Strategien zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und der DeichsicherheitHarens Deiche sollen widerstandsfähiger werden
Haren (Ems) - Angesichts der Hochwasserereignisse des letzten Winters sieht sich die Stadt Haren (Ems) gezwungen, die Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu optimieren. Um die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor Hochwasser zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen in Planung, die sowohl kurzfristig als auch langfristig wirken sollen.
Langfristige Maßnahmen in Planung
Langfristig wirkende Maßnahmen erfordern umfangreiche Planungen und umfassen unter anderem Deichbaumaßnahmen und Spundungsarbeiten. Ingenieurbüros wurden bereits beauftragt, um gezielte Untersuchungen zur potentielle Installation einer zusätzlichen Spundung der Deichanlagen „Am Neuen Hafen/Ankerstraße“ sowie zu den hochwasserkritischen Bereichen östlich der Ems und des Hünteler Brooks durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in diesem Herbst erwartet, mit dem Ziel, im kommenden Jahr die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen zu beginnen. Bürgermeister Markus Honnigfort betont die Komplexität der Situation und die Notwendigkeit, Fachleute zurate zu ziehen.
Akute Maßnahmen zur Verbesserung des Abflusses
Um den Hochwasserabfluss sofort zu verbessern und die Gefährdung der Deiche zu verringern, hat die Stadt bereits einige Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört die Erneuerung der Deichscharten und die Beweidung der Deiche durch Schafe, die im Frühjahr dieses Jahres in Auftrag gegeben wurden. Aktuell laufen zudem Gespräche auf Landesebene zur Einführung einer Hochwasserprognose im Bereich der unteren Ems, da es hierfür bisher keine Regelungen gibt.
Kritische Gehölze werden entfernt
In den kommenden Wochen werden gezielte Arbeiten im nördlichen Deichvorland, insbesondere am Treidelweg, durchgeführt. Hierbei werden Bäume entfernt, die die Stabilität der Deiche gefährden könnten. Besonders die große Pappel in der Nähe der Emsbrücke stellt ein hohes Risiko dar. Vor der Entfernung der Gehölze wird zudem sichergestellt, dass keine aktiven Brutstätten betroffen sind. Das gesamte Deichvorland wird weiterhin gemulcht, um die Kaninchenpopulation zu kontrollieren und Aushöhlungen im Deich zu verhindern.
Optimierung der Flutmulde
Zur besseren Funktion der Flutmulde, die für die Hochwasserentlastung zuständig ist, werden auch hier kritische Gehölze zurückgeschnitten oder entfernt. Im Einströmungsbereich der Flutmulde werden die Bäume aufgeastet, um die Abflusskapazität zu erhöhen.
Kooperation mit Experten
Alle Maßnahmen wurden in Abstimmung mit Experten und zuständigen Behörden getroffen. Die Genehmigung der Maßnahmen liegt bereits vor, und diese werden bis spätestens Anfang 2025 umgesetzt. Aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen in der Flutmulde wurde ein vorzeitiger Beginn der Maßnahmen genehmigt. Die Stadt Haren (Ems) ist zudem verpflichtet, bestimmte Gehölzentfernungen durch Kompensation auszugleichen.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll nicht nur den Hochwasserschutz in Haren (Ems) verbessern, sondern auch die Sicherheit der Bevölkerung in Zukunft erhöhen.