Auf dem Schulgelände der Basberg- und Niels-Stensen-Schule suchen Fachleute systematisch nach möglichen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg, während die Schulen vorübergehend Notbetreuung einrichten.
Foto: © Stadt Hameln / Foto: Wiebke Kanz

Schulen im Kampfmittelräumung-Fieber: Schüler müssen länger zu Hause bleiben!

Überraschende Entwicklungen bei der Suche nach Blindgängern in Hameln
Seit Montagmorgen, dem 3. Februar, sind Fachleute der Kampfmittelbergung im Einsatz, um das Schulgelände der Basberg- und Niels-Stensen-Schule nach möglichen Blindgängern abzusuchen, die möglicherweise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs dort verblieben sind. Die betroffenen Verdachtspunkte befinden sich auf einem etwa 1,6 Hektar großen Areal, wo Experten der Kampfmittelbeseitigung angeordnet haben, diesen potenziellen Gefahrenherd systematisch abzuklären. Dabei wurde zunächst der Schulhof ins Visier genommen, der noch vor wenigen Tagen einen Klettergarten beherbergte, nun allerdings von einem massiven Loch geprägt ist, das durch das Einsetzen eines Kettenbaggers und eines speziellen, erschütterungsarmen Bohrgeräts entstanden ist. Das Verfahren der Kampfmittelbergung sieht vor, ein Raster aus Bohrlöchern anzulegen, um die Tiefe und mögliche Lage von Blindgängern zu ermitteln. An jedes Bohrloch schließt sich eine Untersuchung mit einer magnetischen Sonde an, die in der Lage ist, Eisenobjekte im Untergrund zu detektieren. Diese Maßnahme wird durch Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KBD) Niedersachsen begleitet, die bereits vor Ort sind, um die Sicherheit und Effektivität der operationellen Abläufe zu gewährleisten. Allerdings hat sich inzwischen herausgestellt, dass die technische Erkundung wesentlich länger in Anspruch nehmen wird, als ursprünglich geplant. Schon die ersten Bohrversuche stellten heraus, dass der Boden extrem sandig und weich ist, was bedeutet, dass eventuell vorhandene Blindgänger tief ins Erdreich eingedrungen sein könnten. Anfänglich ging man von einer Bohrtiefe von vier bis fünf Metern aus, doch die Experten mussten feststellen, dass diese jetzt auf neun bis zehn Meter erhöht werden muss. Dies wird den gesamten Prozess erheblich verlangsamen und möglicherweise zu einem erweiterten Suchradius führen. Um die Situation zu bewältigen, wird es notwendig sein, das ursprüngliche Raster von 37 auf etwa 61 Bohrlöcher zu erweitern. Diese unerwarteten Herausforderungen führen dazu, dass die Kinder der Basberg- und Niels-Stensen-Schule, die nach den Halbjahresferien am Mittwoch, dem 5. Februar, in ihre Klassen zurückkehren sollten, vorerst weiterhin nicht in die Schule zurückkehren können. Für die etwa 400 Grundschülerinnen und Grundschüler, die die genannten Schulen besuchen, wird eine Notbetreuung im Schulzentrum Nord eingerichtet, die bis einschließlich Freitag, den 7. Februar, von 7:45 bis 12:45 Uhr angeboten wird. Die Lehrkräfte stellen zudem Materialpakete zusammen, um den Schülerinnen und Schülern das Lernen zu Hause zu erleichtern. Über die weitere Organisation des Homeschoolings sowie die Notbetreuung werden die Schulleitungen über die Kommunikations-App Sdui die Eltern rechtzeitig informieren. Bis Dienstagnachmittag (4. Februar) gab es jedoch noch keine Hinweise auf einen Blindgänger durch die Untersuchung. Am Mittwoch wird die Erkundung auf dem Schulsportplatz fortgesetzt. Eine besondere Herausforderung stellt jedoch der dritte Verdachtspunkt dar, der sich unter einem Verbindungsbau befindet und somit schwer zugänglich ist. Dieser Punkt ist zudem von zwei Kellern umgeben, was eine Untersuchung erheblich erschwert. Die beauftragte Fachfirma für Kampfmittelbergung ist für solche Kellerbohrungen jedoch nicht ausgerüstet. Daher sucht die Stadt Hameln nun nach einem spezialisierten Unternehmen, das kurzfristig für die weitere Untersuchung dieses Verdachtspunktes beauftragt werden kann. Die Stadtverwaltung hat Informationen zur aktuellen Lage und zu häufigen Fragen rund um den Verdacht auf Blindgänger am Adalbert-Stifter-Weg zusammengestellt. Diesen Zugang können interessierte Bürger über die Webseite www.hameln.de sowie rund um die Uhr kostenlos über die Telefonnummer 0800/426 356-6 erhalten. Die Stadt wird die Öffentlichkeit umgehend über alle relevanten Ergebnisse der technischen Erkundung informieren, sobald diese vorliegen.
Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
Schulen im Kampfmittelräumung-Fieber: Schüler müssen länger zu Hause bleiben! | Symbolbild
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