**Medieninformation 029 / 2025**
**21.01.2025**
**Appell zum Zusammenhalt**
Neujahrsempfang: OB fordert Stadtgesellschaft zur Solidarität auf – Festvortrag über Gleichberechtigung
Am 18. Januar 2025 fand in der voll besetzten Konzerthalle der Neujahrsempfang der Stadt Bamberg statt, an dem Oberbürgermeister Andreas Starke, zahlreiche Gäste und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt teilnahmen. Der Empfang diente nicht nur als feierliche Eröffnung des neuen Jahres, sondern auch als Plattform für gesellschaftliche Reflexion und den Austausch über wichtige Themen unserer Zeit.
In seiner Eröffnungsrede rief Oberbürgermeister Andreas Starke die Stadtgesellschaft dazu auf, enger zusammenzurücken und aktiv zu werden, um diejenigen zu unterstützen, die in unserer Gemeinschaft benachteiligt bzw. schwächer aufgestellt sind. „Wir leben in einer Zeit, in der Solidarität und Zusammenhalt mehr denn je gefragt sind“, so Starke. „Es liegt an uns, die demokratischen Werte, für die unser Land seit 1945 steht, zu bewahren und zu stärken.“ In diesem Zusammenhang äußerte er sich auch kritisch gegenüber der AfD und deren Rhetorik, die er als gefährlich und spalterisch bezeichnete: „Die Rhetorik ist schrecklich, viele Inhalte sind es auch. Sie bieten scheinbar einfache Lösungen an, schüren Wut und Angst. Sie präsentieren Feindbilder und wecken Neid und Missgunst."
Ein zentrales Thema des Abends war der Festvortrag von Dr. Jutta Allmendinger, Mitglied des Deutschen Ethikrates und Professorin an der Humboldt-Universität in Berlin. In ihrem Vortrag, der unter dem Motto der Gleichstellung in Deutschland stand, allierte sie die Fortschritte, die auf diesem Gebiet erzielt worden sind, stellte jedoch klar, dass noch ein weiter Weg vor uns liege, um eine echte Gleichberechtigung zu erreichen. Allmendinger präsentierte die Ergebnisse ihrer Forschung und verwies auf die Herausforderungen, mit denen insbesondere Frauen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konfrontiert sind. „Wir müssen strukturelle Veränderungen herbeiführen. Frauen stehen oft vor der Wahl, sich für die Familie oder die Karriere zu entscheiden, was die Geburtenrate weiter sinken lässt. Wir benötigen eine verlässliche Infrastruktur für Kinderbetreuung und gesellschaftliche Wertschätzung für unbezahlte Care-Arbeit“, so Allmendingers eindringlicher Appell.
Erstmalig wurde der Neujahrsempfang in diesem Jahr auch live im Internet übertragen, was einer breiteren Öffentlichkeit die Möglichkeit gab, an diesem wichtigen gesellschaftlichen Ereignis teilzunehmen. Oberbürgermeister Starke ermunterte die Anwesenden und die Zuschauer im Livestream, sich aktiv politisch zu engagieren, sei es durch die Teilnahme an Diskussionsrunden, die Wahlen oder durch die Übernahme von Verantwortung in der eigenen Community. „Die Ehrenamtlichen sind die wahren Alltagshelden unserer Gesellschaft. Schließen Sie sich ihnen an“, ermutigte er alle Anwesenden.
Besonders hervorzuheben ist auch der Hinweis von Starke, die staatlichen Institutionen zu unterstützen, die die demokratische Grundordnung achten. „Wir sollten ohne Murren Steuern zahlen. Nur eine Stadt, die stabil ist, kann Sicherheit, soziale Balance und eine funktionierende Infrastruktur gewährleisten“, so der OB weiter.
Der zweite Bürgermeister Jonas Glüsenkamp führte in den Festvortrag von Allmendinger ein und erläuterte die Bedeutung der Gleichstellung in verschiedenen Lebensbereichen und deren positiven Einfluss auf die Gesellschaft.
Die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs wurde von verschiedenen Ensembles des E.T.A. Hoffmann Gymnasiums gestaltet, denen die Schulmusikanten und ihre Lehrkräfte, darunter Natalia Solotych, Katharina Rosenberg und Johannes Klehr, für ihre beeindruckenden Darbietungen applaudiert wurde. Zudem sorgte die Dekanatskantorin Marketa Schley-Reindlova an der Orgel für einen feierlichen Rahmen.
Wolfgang Metzner, dritter Bürgermeister, nutzte zudem die Gelegenheit, um auf lokale Spendenprojekte hinzuweisen, die an diesem Abend unterstützt wurden, darunter der Förderverein Soroptimist International Club Bamberg Kunigunde und der Förderverein Zelt der Religionen.
Den Abschluss des Abends bildete die Vorstellung eines Films über Gleichstellung in Bamberg, der das Publikum sensibilisierte und zum Nachdenken anregte. Die Veranstaltung wurde von einer Gebärdendolmetscherin begleitet, um die Inklusion und Teilhabe aller Gäste zu gewährleisten.
Insgesamt war der Neujahrsempfang 2025 ein eindrückliches Zeichen für Teilhabe, Zusammenhalt und die Werte, die unsere Gesellschaft prägen. Die Stadt Bamberg hat mit dieser Veranstaltung ein starkes Signal für das neue Jahr gesetzt: Gemeinsam können wir viel bewirken – für ein gerechteres und solidarisches Miteinander.
**Fotonachweis:**
Bilder 1 +2: Stadtarchiv Bamberg/Jürgen Schraudner
Bild 3: Stadtarchiv Bamberg/Nadine Gumpert
**Bildunterschriften:**
1: Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (von links), Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Wolfgang Metzner mit der Festrednerin, Prof. Dr. h. c. Jutta Allmendinger, Ph.D.
2: Oberbürgermeister Andreas Starke (mit Gebärdendolmetscherin Alexa Dölle links) mahnte seine Zuhörenden, Zivilcourage zu zeigen und den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft zu stärken.
3: Viel beklatscht: Ensembles des E.T.A. Hoffmann Gymnasiums umrahmten den Neujahrsempfang.