### Projekt „Gute Fee“ nimmt Abschied: Ein Rückblick auf eine kinderfreundliche Initiative
Das Projekt „Gute Fee“, das seit seiner Gründung im Jahr 2008 die Stadt Bamberg bereicherte, hat nun offiziell seinen Abschied genommen. Ziel des Projekts war es, Hilfsbereitschaft und Solidarität gegenüber Kindern in der Innenstadt zu fördern. Durch die Einführung von „7 goldenen Regeln“ sollten Kinder die Möglichkeit haben, in schwierigen Situationen Hilfe zu erhalten, etwa durch die Nutzung von Telefonen oder Toiletten in nahegelegenen Geschäften. Das auffällige Logo, das diese Teilnahme anzeigte, fand schnell seinen Platz an den Eingangstüren und Schaufenstern von nahezu 100 Geschäften und Einrichtungen. Mit der Einstellung des Projekts endet eine Ära, die insbesondere für die jüngsten Bamberger Bürger von großer Bedeutung war.
Das Projekt wurde vor 17 Jahren initiiert von einem Zusammenschluss verschiedener Akteure, darunter das Mütterzentrum Känguruh, das Stadtjugendamt, die Familienbeauftragte, das Stadtmarketing sowie die Stadträtin Karin Gottschall. Die „Gute Fee“ sollte einen Raum schaffen, in dem sich Kinder sicher und geschützt fühlen konnten, und eine Anlaufstelle bieten, wenn sie Hilfe benötigten. In den Jahren seit seiner Gründung hat sich jedoch die Lebensrealität der Kinder erheblich gewandelt.
Moderne Technologien, wie Smartphones, sind heute für viele Kinder selbstverständlich geworden und ermöglichen es ihnen, auch außerhalb der Schulzeiten und unterwegs jederzeit erreichbar zu sein. Parallel dazu besuchen immer mehr Kinder Ganztagseinrichtungen, was den Bedarf an einem traditionellen Hilfeangebot wie der „Guten Fee“ in der Innenstadt verändert hat. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen haben dazu geführt, dass immer weniger Geschäfte Interesse zeigten, sich an der Initiative zu beteiligen.
Hinzu kamen Veränderungen in den Rahmenbedingungen, die das Projekt „Gute Fee“ zunehmend belasteten. Der Verwaltungsaufwand für den Stadtjugendring erhöhte sich, da die Organisation, Koordination, Akquise von Einzelhändlern und Sponsoren sowie die Durchführung von Werbemaßnahmen wesentlich intensiver geworden waren. Eine weitere Herausforderung stellte der Verein Chapeau Claque dar, der das Projekt in den letzten Jahren unterstützt hatte, aber aufgrund veränderter Personalstrukturen nicht länger in der Lage war, seine Unterstützung fortzusetzen.
Nach eingehender Diskussion einigten sich der Stadtjugendring und alle relevanten Akteure, einschließlich der neuen Familienbeauftragten der Stadt Bamberg, darauf, das Projekt „Gute Fee“ bis Ende 2024 auslaufen zu lassen. Die verbleibenden Spendengelder, die bereits von den teilnehmenden Firmen geleistet wurden, werden rabattiert und zurückabgewickelt.
Die Beteiligten sind sich jedoch einig, dass die „Gute Fee“ in ihrer Zeit eine vorbildliche Unterstützung für Kinder war. Sie hat nicht nur Signalwirkung gehabt, sondern auch vielen Kindern konkrete Hilfe in alltäglichen Situationen geboten. Mit dem Auslaufen dieses Projekts steht nun die Herausforderung im Raum, dass neue Akteure mit frischen Ideen gesucht werden, um in Bamberg weiterhin kinderfreundliche Bedingungen und Angebote zu schaffen. Eine der kommenden Aufgaben des Stadtjugendrings wird darin bestehen, den bereits im Jahr 2015 erstellten Kinderstadtplan auf zeitgemäße Weise neu aufzulegen. Für dieses bedeutende Projekt sollen finanzkräftige Sponsoren gewonnen werden, um auch in Zukunft den Bedürfnissen und Anliegen der Kinder in Bamberg gerecht zu werden.
### Fazit
Der Abschied von der „Guten Fee“ bedeutet das Ende eines wichtigen Kapitels in der Geschichte der kinderfreundlichen Initiativen in Bamberg. Zugleich eröffnet er neue Perspektiven und Möglichkeiten für innovative Konzepte, die die Lebensqualität der Kinder in der Stadt weiterhin fördern. Die gemeinschaftliche Verantwortung, die Unterstützung für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft zu stärken, bleibt unverändert. In diesem Sinne gilt es, künftig neue kreative Lösungen zu finden, um den Kindern von Bamberg ein sicheres und förderndes Umfeld zu bieten.