Bei der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Bombardierung Bambergs berichteten Zeitzeugen von ihren Erlebnissen und mahnten zur Erinnerung an die Opfer des Krieges.
Foto: © Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

80 Jahre später: Bamberg gedenkt der Opfer des Luftangriffs

Rührende Erinnerungen und ein eindringlicher Appell für Frieden und Erinnerungskultur

Am vergangenen Samstag wurde in Bamberg der 80. Jahrestag der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg feierlich begangen. Bei der Gedenkveranstaltung sprach Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke von einem „Schicksalstag für Bamberg“. Am 22. Februar 1945 hatten alliierte Flugzeuge hunderte Sprengbomben auf die Stadt abgeworfen, was zu einer hohen Zahl an Toten und obdachlosen Menschen führte.

Erinnerung an die Opfer und Folgen des Angriffs

Bei dem Angriff verloren 54 Menschen „in den Stollen des Stephansbergs ihr Leben“, so der Oberbürgermeister. Insgesamt waren 378 Tote zu beklagen, 15 Prozent der Wohnungen waren unbewohnbar und 6.800 Menschen wurden obdachlos. Diese Zahlen verdeutlichen die verheerenden Folgen des Krieges für die Stadt Bamberg und ihre Bevölkerung.

Die Bedeutung der Erinnerungskultur

Markus Knebel, Schulleiter des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums, hob die Bedeutung des Gedenkens hervor. Der Gedenkstein auf dem Schulgelände wird täglich von etwa 1000 Menschen passiert, die oft innehalten und über die Inschrift nachdenken. Diese Interaktion mit der Vergangenheit ist ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur, betonte Knebel.

Oberbürgermeister Starke unterstützte diese Sichtweise und unterstrich die Bedeutung von Zeitzeugenberichten, um Lehren aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu ziehen. Er mahnte, dass es wichtig sei, auch jene zu erreichen, die sich bisher nicht mit dem Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt haben.

Berührende Zeitzeugenberichte

Johann Kautler, Ehrenmitglied im Bürgerverein Stephansberg, teilte seine Erinnerungen an den Krieg. Als Kind hatte er den Luftangriff überlebt, geschützt in einem unterirdischen Stollen. „Die Leute fingen an zu beten und zu bangen“, erinnerte sich Kautler an die schrecklichen Momente während des Angriffs und die Zerstörung, die er und seine Familie danach erlebten.

Auch Cornelia Pfister, Vorsitzende des Bürgervereins Stephansberg, erzählte von ihrer eigenen Familiengeschichte, die vom Krieg gezeichnet war. Sie rief dazu auf, die 80 Jahre Frieden, die Europa seither erlebt hat, zu bewahren und sich für den Frieden einzusetzen.

Junge Generation als Mahner für den Frieden

Drei Gymnasiasten präsentierten einen eindringlichen Appell, der betonte, dass die „damals gestorbenen Kinder“ eine Mahnung für die heutige Jugend darstellen, sich aktiv für den Frieden einzusetzen.

Die Gedenkveranstaltung war eine bewegende Erinnerung an die Opfer des Krieges und unterstrich die Notwendigkeit, die Lehren der Vergangenheit nicht zu vergessen. Die Teilnehmer wurden dazu ermutigt, weiterhin für den Frieden zu kämpfen und die Botschaft der Toleranz und des Verständnisses in die Welt zu tragen.

Fotonachweis: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

  • Nr. 12: Zeitzeuge Johann Kautler berichtete von seinen Erlebnissen als fünfjähriger Junge im Stollen.
  • Nr. 06: Bürgermeister Wolfgang Metzner und Oberbürgermeister Andreas Starke (v.l.) hielten inne und gedachten der Opfer.
  • Nr. 10: Schulleiter Markus Knebel nahm in seiner Rede Bezug zum Gedenkstein auf dem Schulgelände.
Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
80 Jahre später: Bamberg gedenkt der Opfer des Luftangriffs | Symbolbild
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