Die MarBiNa-Preisträgerin Dr. Nadiia Pozhydaieva-Weber präsentiert ihre innovativen Forschungsergebnisse im Bereich der Bakteriophagen, begleitet von akademischen und wirtschaftlichen Vertretern.
Foto: © Dennis Siepmann

MarBiNa-Preis für innovativen Kampf gegen Bakterien

Dr. Nadiia Pozhydaieva-Weber erhält Auszeichnung für ihre Forschung zu Antibiotikaresistenzen

MarBiNa-Preis für Dr. Nadiia Pozhydaieva-Weber

Die Universitätsstadt Marburg hat Dr. Nadiia Pozhydaieva-Weber, eine talentierte ukrainische Biochemikerin, mit dem prestigeträchtigen MarBiNa-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wird von der Initiative für Bio- und Nanotechnologie (IBiNa) verliehen und würdigt ihre bahnbrechenden Forschungen im Bereich der Bakteriophagen und deren Einsatz gegen multiresistente Bakterien, gegen die herkömmliche Antibiotika oft versagen.

Die Herausforderung der Antibiotika-Resistenz

Die wachsende Resistenz gegen Antibiotika stellt eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. Dr. Pozhydaieva-Weber betont, dass Antibiotika kein Allheilmittel sind und viele bakterielle Stämme mittlerweile resistent geworden sind. Ihr Engagement, Klugheit und Mut im Umgang mit dieser Herausforderung wurden von Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hervorgehoben.

Forschung an Bakteriophagen

Dr. Pozhydaieva-Weber, die am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg forscht, widmet ihr Augenmerk der Untersuchung von Bakteriophagen, die schon seit über einem Jahrhundert zur Bekämpfung bakterieller Infektionen eingesetzt werden. Sie hat Tausende von Kulturen angelegt, um das Verhalten dieser Viren zu studieren und hat eine Methode entwickelt, um Bakteriophagen genetisch zu manipulieren. Ihr Ziel ist es, sogenannte „Designer-Phagen“ zu kreieren, die gezielt gegen bestimmte Bakterienstämme wirken.

Die Vorteile von Bakteriophagen

Bakteriophagen bieten den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Antibiotika sehr spezifisch arbeiten. Diese Viren können auf bestimmte Bakterienstämme abgestimmt werden, was bedeutet, dass sie nicht die gesamte Bakterienpopulation angreifen, sondern gezielt die schädlichen Erreger eliminieren. Dr. Pozhydaieva-Weber beschreibt ihre Forschungsergebnisse als „klein, süß und sehr clever“. Sie sieht großes Potenzial in dieser alten, jedoch vernachlässigten Therapieform.

Herkunft und Weg nach Marburg

Die 28-jährige Biochemikerin stammt aus der Ostukraine und kam mit 16 Jahren nach Deutschland, um ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen. Ihre ersten Schritte in Deutschland führten sie nach Hilden, wo sie bei der Familie des damaligen Bürgermeisters lebte. Dr. Pozhydaieva-Weber studierte Biochemie in Düsseldorf und absolvierte ein Stipendium sowie ein Auslandssemester in Manchester. 2020 zog sie nach Marburg, um ihre Promotion zu beginnen, und schwärmte von der Stadt, die sie als lebendig und voller freundlicher Menschen beschrieb.

Ausblick auf die Zukunft

Nach ihrer Promotionszeit plant Dr. Pozhydaieva-Weber, ihre Forschung an multiresistenten Keimen an der niederländischen Universität Delft fortzusetzen. Trotz der neuen Herausforderungen kann sie sich vorstellen, eines Tages nach Marburg zurückzukehren, denn die Stadt und das Gesundheitssystem haben einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen. „Deutschland ist sozial und wirtschaftlich sehr stark“, so ihre Einschätzung.

Fazit

Die Auszeichnung von Dr. Nadiia Pozhydaieva-Weber mit dem MarBiNa-Preis ist nicht nur eine Anerkennung ihrer bemerkenswerten Arbeit im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen, sondern auch eine Hoffnung für alternative Therapieansätze. Ihre Forschung könnte nicht nur das Gesundheitswesen bereichern, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Lösung einer der größten Herausforderungen der modernen Medizin leisten.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
MarBiNa-Preis für innovativen Kampf gegen Bakterien | Symbolbild
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