Ehemalige Mitglieder des Posaunenchors Haiger kommen nach vielen Jahren zu einem Wiedersehenskonzert in der evangelischen Stadthalle zusammen, um gemeinsam Musik zu machen und alte Erinnerungen aufleben zu lassen.
Foto: © Viviane Thomas

Klangvoller Rückblick: Ehemalige Posaunenchormitglieder treffen sich in Haiger

Ein unvergessliches Konzert vereint Bläser und weckt Erinnerungen
Bläser feiern ein Wiedersehen Mitglieder des Posaunenchors treffen sich und gestalten ein Konzert in der Stadthalle Haiger - Nach einer langen, sehnsüchtig erwarteten Zeit hat es nun endlich geklappt: Was vor zehn Jahren nur ein unerfüllter Traum war, wurde jetzt Wirklichkeit. Das Projekt „PoCo50“ – die Feier des 50-jährigen Bestehens des ehemaligen Posaunenchors Haiger – wurde erfolgreich umgesetzt. Der Höhepunkt dieses Bläsertreffens war ein beeindruckendes Konzert in der evangelischen Stadtkirche, das von Martin Krenzer, einem der engagierten ehemaligen Mitglieder, organisiert wurde. Obwohl der Posaunenchor Haiger mittlerweile nicht mehr existiert, war die Idee eines Wiedersehens unter den ehemaligen Bläsern sehr willkommen. Viele der ehemaligen Bläser, die teils seit vielen Jahren nicht mehr aktiv gespielt hatten, fanden sich zusammen, um ihr altes Hobby wieder aufleben zu lassen. Sie besorgten sich ihre Instrumente und probten bereits Wochen im Voraus, um für das Konzerts bereit zu sein. Die evangelische Kirchengemeinde bot großzügig ihre Räumlichkeiten – das Gemeindehaus und die Kirche – für die Wiedersehensfeier an. Die geographische Entfernung schreckte die Teilnehmer nicht ab: Bläser und Bläserinnen reisten aus verschiedenen Städten an, und jeder brachte seine eigenen Erinnerungen und Geschichten mit. Zu den angereisten Teilnehmern gehörten nicht nur die noch in Haiger wohnhaften Musizierenden, sondern auch ehemalige Mitglieder aus Homberg/Ww., Marburg, Frankfurt/Main (115 km), aus Bissersheim/Pfalz (198 km), Neustadt/Weinstraße (220 km), Kandel/Südpfalz (245 km) und sogar Magdeburg (440 km). Alle waren gleichermaßen voller Vorfreude und trafen sich zunächst zum gemeinsamen Mittagessen. Nach dem gemütlichen Beisammensein begann das eigentliche Proben. Für viele der ehemaligen Mitglieder war es eine Rückkehr an einen vertrauten Ort, denn einige hatten seit Jahren keine Probe mehr besucht. Sofort wurden alte Erinnerungen wach: Es gab lebhafte Diskussionen über die Sitzordnung, nostalgische Anekdoten über die klapprigen Stühle, die jede Bewegung mit einem typischen Knarren begleiteten, und die besonderen Klänge der Heizungsanlage, die im Kirchenraum ein vertrautes Hintergrundrauschen erzeugten. Die Akustik des Kirchenraums, die für viele ein vertrauter Begleiter während ihrer aktiven Zeit war, bot die perfekte Kulisse für das musikalische Zusammenspiel. Nach der Probe fand ein gemeinsames Kaffeetrinken statt, bei dem ein reger Austausch stattfand. Alte Fotos wurden gezeigt, sie wurden mit einem Beamer an die Wände projiziert, und jede einzelne Aufnahme sorgte für Schmunzeln und herzliche Erinnerungen. So fiel der Startschuss für die kleine Serenade, die vor einem erfreulich großen Publikum stattfand und unter Anwesenheit von Gemeindepfarrer Roland Jaeckle durchgeführt wurde. Das abwechslungsreiche Programm reichte von Bläserstücken aus der Renaissance bis zur modernen Musik und umfasste alles von Chorälen bis hin zu Swing. Andreas Schmidt, das letzte verbliebene Gründungsmitglied, ergriff das Wort und bereicherte die Veranstaltung mit einer humorvollen Begrüßung. An der altenhrwürdigen Orgel spielte er zwei Stücke. Zudem traten vier Bläserinnen mit ihren Flöten auf, die mit lebhaften Melodien für Schwung sorgten, während ein kleiner Chor aus den Reihen der Bläser unter der Leitung von Helmut Müller bewegende Choräle vortrug. Inmitten des feierlichen Geschehens ergriff spontan Miriam Wunderlich, die Tochter des Gründungsmitglieds, das Wort zur Verabschiedung. Sie sprach mit viel Gefühl und machte, trotz der gelungenen Veranstaltung, auf einen wesentlichen Aspekt aufmerksam: Es fehlte jemand, der an diesem Tag nicht teilnehmen konnte – ihr Vater Gerhard Wunderlich, der für den Chor als Dirigent, Initiator und Gründungsmitglied eine zentrale Rolle gespielt hatte und 1997 viel zu früh verstorben ist. In diesem Moment kehrte eine nachdenkliche Stille in die Kirche ein, und alle Anwesenden gedachten seines Beitrags. Nach einem langen, herzlichen Applaus der Besucher verabschiedeten sich die Musiker mit einer kleinen Zugabe. Eine optimistische Stimmung durchzog den Raum, als die Musiker die Hoffnung äußerten, sich nicht erst in weiteren 50 Jahren wiederzusehen. Das harmonische Treffen fand seinen geselligen Abschluss in einer nahegelegenen Gaststätte, wo die Teilnehmer bei gutem Essen, erlesenen Getränken und viel Lachen den Abend ausklingen ließen. Es war mehr als nur ein musikalisches Wiedersehen; es war eine Feier der Freundschaft, der Erinnerungen und der gemeinsamen Leidenschaft zur Musik.
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