BlĂĽhstreifen in Gefahr: Wie Trampelpfade die Natur bedrohen
Ein Landwirt kämpft gegen die Zerstörung seines Lebensraums und appelliert an die Verantwortung der Spaziergänger.Blühstreifen schützen – Trampelpfade gefährden Natur
Hornklee, wilde Möhre, Wiesenflockenblume – entlang der Felder von Landwirt Patrick Appelbaum blühen viele Pflanzen, deren Lebensraum durch willkürliche Trampelpfade bedroht wird. Diese Pfade, die Woche für Woche breiter werden, zertreten Rückzugsorte für Tiere und gefährden die Ernte.
Erneute Einsaat nach Zerstörung
Vor einer Woche musste Patrick Appelbaum die Blühstreifen nahe des Heimatmuseums Eppendorf neu einsäen. „Es ist frustrierend, dass trotz der neuen Einsaat viele Menschen, zumeist mit ihren Hunden, einfach quer durch die Felder laufen“, berichtet er. Seine Erklärungen, warum das nicht gestattet sei, hätten ihm Drohungen und Beschimpfungen eingebracht.
UnterstĂĽtzung von Stadt und Stiftung
Die Blühstreifen wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft angelegt. Insgesamt gibt es in Bochum 14 Hektar Blühstreifen und zusätzlich 33 Hektar von der EU geförderte Produktionsintegrierte Kompensationsflächen (PIK), die für die Biodiversität und das Landschaftsbild wichtig sind.
Regio-Saatgut fĂĽr die Insektenvielfalt
Das verwendete Saatgut besteht aus regional vorkommenden Kräutern und Gräsern, um die ansässige Insektenpopulation zu unterstützen. Die Stadt Bochum finanziert die Neuanlage von Blühstreifen und bietet den Landwirten Entschädigungen für ihre Kosten an.
Wichtige Pflege und Schutz der Flächen
Alexandra Scharpe von der Unteren Naturschutzbehörde erklärt, dass die Blühstreifen manchmal geschnitten werden müssen, um unerwünschte Entwicklungen zu verhindern – dies geschieht jedoch nicht aus Zerstörung, sondern im Sinne der Pflege. Schilder vor Ort informieren über die Schutzwürdigkeit der Flächen, verschwinden jedoch immer wieder.
Appell an die Spaziergänger
Die Verantwortlichen appellieren an alle Spaziergänger, die Blühstreifen und Ausgleichsflächen nicht zu betreten und offizielle Wege zu nutzen. In der Nähe von Patrick Appelbaums Feld verläuft das „Parkband West“, ein schöner Geh- und Radweg, der als beste Alternative empfohlen wird. „Es wäre schön, wenn die Leute mehr Einsicht zeigen würden“, wünscht sich Patrick Appelbaum.



