Zukunft der EU-Landwirtschaft: Ein strategischer Dialog für nachhaltige Lösungen
Ursula von der Leyen und Cem Özdemir präsentieren Ergebnisse und Herausforderungen der EU-Agrarpolitik im Angesicht der Klimakrise und des Artensterbens.Strategiedialog zur Zukunft der EU-Landwirtschaft
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Ergebnisse des strategischen Dialogs zur Zukunft der Landwirtschaft in der EU vorgestellt. Der Bericht, der von etwa 30 Beteiligten aus verschiedenen Bereichen, einschließlich Landwirten, Einzelhändlern und Umweltgruppen, erarbeitet wurde, fordert eine nachhaltige Weiterentwicklung der Landwirtschaft, um aktuellen Herausforderungen wie der Klimakrise und dem Verlust der Biodiversität zu begegnen.
Özdemir hebt Konsens hervor
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, begrüßt den breiten Konsens, der im Dialog erreicht wurde. Er betont, dass es entscheidend sei, Markt und staatliche Rahmenbedingungen konsistent zusammenzudenken, um eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu gewährleisten. Özdemir fordert, dass die nachhaltige Wahl für Verbraucher einfacher gestaltet wird und eine Stärkung der Landwirte in der Wertschöpfungskette erfolgt.
Honorierung gesellschaftlicher Leistungen
Ein zentraler Punkt des Dialogs ist die zukünftig einkommenswirksame Honorierung der gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft. Özdemir unterstützt diesen Ansatz und weist darauf hin, dass Landwirte faire Förderungen erwarten, um ihren Einsatz für Umwelt, Artenschutz, Klima und Tierwohl auch finanziell zu honorieren. Der Strategiedialog setzt sich für eine Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ein, die diese Leistungen berücksichtigt und Direktzahlungen stärker nutzen will.
Vielfalt der Wege zu mehr Nachhaltigkeit
Die Impulse des Dialogs über die GAP hinaus betonen die Vorbildfunktion des Ökolandbaus und die Vielzahl an Ansätzen für mehr Nachhaltigkeit. Özdemir unterstreicht, dass sowohl konventionelle als auch ökologische Landwirte praxistaugliche und bürokratiearme Lösungen benötigen, um erfolgreich zu wirtschaften.
Fortschritte bei der Tierhaltung und Ernährungstrends
In Bezug auf die Forderungen nach einer einheitlichen europäischen Tierhaltungskennzeichnung verweist Özdemir auf bereits bestehende deutsche Modelle. Zudem wird erwähnt, dass Deutschland bereits Fortschritte bei den nationalen Ernährungsstrategien macht, die aktuelle Ernährungstrends unterstützen sollen.
Ausblick auf die EU-Agrarpolitik
Die Ergebnisse des Strategiedialogs bilden eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik. Özdemir betont, dass die Kommissionspräsidentin und ihre zukünftige Kommission an der Umsetzung der skizzierten Vorschläge gemessen werden. Er zeigt sich bereit, den kooperativen und kompromissorientierten Weg hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft weiterzugehen.
Dank an die Beteiligten
Abschließend bedankt sich Özdemir bei Prof. Peter Strohschneider für die gelungene Organisation des Dialogs und hebt die Relevanz des deutschen Vorbilds, der Zukunftskommission Landwirtschaft, hervor. Diese sehe er als einen Wegweiser, dem sich Politik und Gesellschaft verpflichtet fühlen sollten.