DIHK-Außenwirtschaftsreport 2025: Handelsdruck steigt!

Geopolitische Spannungen und strenge Regulierungen behindern deutschen Export – Herausforderungen und Lösungen im Fokus

Handelsrestriktionen und Berichtspflichten – Der DIHK-Außenwirtschaftsreport 2025 im Fokus

In einer Welt, die immer vernetzter wird, sehen sich exportorientierte Unternehmen in Deutschland mit wachsendem Druck konfrontiert. Der aktuelle Außenwirtschaftsreport 2025, der auf einer umfassenden Umfrage unter 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) basiert, beleuchtet die Herausforderungen, die aus zunehmenden Handelsrestriktionen und einer Flut von Berichtspflichten resultieren.

Die KomplexitĂ€t des grenzĂŒberschreitenden Handels

Laut Melanie Vogelbach, Bereichsleiterin beim DIHK, wird der grenzĂŒberschreitende Handel zunehmend komplizierter. Dies ist zum einen eine Folge der geopolitischen Spannungen und HandelsbeschrĂ€nkungen, aber auch der aufwendigen Dokumentations- und Berichtspflichten, die international agierende Unternehmen erfĂŒllen mĂŒssen. „EuropĂ€ische Unternehmen fĂŒhlen sich erdrĂŒckt von der Vielzahl an Regulierungen“, merkt Vogelbach an.

  • CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM)
  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
  • Einfuhr- und Ausfuhrverbote aufgrund aktueller geopolitischer Konflikte
  • US-China-Sanktionen mit exterritorialen Auswirkungen
Diese Punkte werden im Report als dringendsten Beratungsbedarf identifiziert. Der anhaltende russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundenen EU-Sanktionen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Digitalisierung auf dem Vormarsch

Neben der Beratung gehört die Ausstellung von Ursprungszeugnissen zu den wesentlichen Aufgaben der IHKs. Ursprungszeugnisse sind in vielen LĂ€ndern Voraussetzung fĂŒr die Wareneinfuhr, da sie den Herkunftsort der Ware bestĂ€tigen. FĂŒr Unternehmen und Privatpersonen, die Waren wie BerufsausrĂŒstung oder MessegĂŒter nur vorĂŒbergehend ins Ausland bringen, bieten Carnets eine handliche Lösung – und somit ein vereinfachtes Zollverfahren. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 2,08 Millionen Ausfuhrsendungen durch die IHKs bearbeitet, was einem leichten RĂŒckgang von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bemerkenswert ist, dass der Anteil elektronisch ausgestellter Ursprungszeugnisse auf einen Rekordwert von 91 Prozent angestiegen ist. Trotz der Abnahme an ausgestellten Ursprungszeugnissen von 22.140 auf 21.634 stieg der Gesamtwert der mit Carnets exportierten Waren auf beeindruckende 1,88 Milliarden Euro.

Ein Schritt in die Zukunft – Digitalisierung des Carnet-Verfahrens

Seit 2023 ist es möglich, das Carnet bequem online in Deutschland zu beantragen. Derzeit bieten bereits 90 Prozent der IHKs diesen Service elektronisch an. Zudem arbeitet die DIHK in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer (ICC) an der vollstĂ€ndigen Digitalisierung des Carnet-Verfahrens, was die AblĂ€ufe fĂŒr Unternehmen erheblich vereinfachen könnte. Insgesamt zeigt der DIHK-Außenwirtschaftsreport 2025 deutlich, dass deutsche Exporteure vor immer komplexeren Herausforderungen stehen, die von geopolitischen Spannungen bis hin zu umfangreichen Berichtspflichten reichen. Gleichzeitig bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Chancen, den Exportprozess zu optimieren und die Unternehmen zukĂŒnftig effektiver zu unterstĂŒtzen.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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