Erstbelegung des Hauses Schönberg durch Geflüchtete
Foto: Carmen Gansen

Neue Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart

Haus Schönberg öffnet seine Türen für die ersten Bewohner

In Stuttgart hat die Belegung der neuen Flüchtlingsunterkunft im Haus Schönberg begonnen. Das ehemalige Seniorenheim, nun als vorübergehende Bleibe für Geflüchtete umfunktioniert, hat seine Pforten für die ersten Bewohner geöffnet. Bis zu 101 Geflüchtete werden hier zunächst unterkommen können, ein Schritt, der angesichts der über 3.000 Menschen, die in der Landeshauptstadt in Notunterkünften leben, von großer Bedeutung ist.

Barrierefreies Wohnen

Die Wahl des Hauses Schönberg als Unterkunft für Geflüchtete ist insbesondere aufgrund seiner barrierefreien Bauweise bedeutend. „Diese Plätze sind zum einen deshalb so wichtig, da in Stuttgart nach wie vor mehr als 3.000 Menschen in Notunterkünften leben. Zum anderen benötigen wir sie dringend, da sich das Gebäude mit seiner barrierearmen Bauweise bestens für die Unterbringung von Menschen mit einer körperlichen Behinderung eignet“, erklärt Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration.

Rechtliche Hürden genommen

Die Belegung konnte starten, nachdem der Petitionsausschuss das Stillhalteabkommen einer Petition, welche sich gegen die Aufstockung der Unterkunftsplätze richtete, ausgesetzt hat. Es ist geplant, die Kapazität auf rund 370 Plätze zu erhöhen, wofür bereits Ende des letzten Jahres ein Bauantrag gestellt wurde. Die Stadt sieht in der Erweiterung ein überwiegendes Interesse der Allgemeinheit, das eine Verzögerung des Verfahrens nicht rechtfertigt. Unterstützung erhält sie dabei vom Justizministerium.

Signalwirkung für die Stadtgesellschaft

Die Entscheidung, mit der Belegung voranzugehen, sei ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Pflichtaufgabe in der Flüchtlingsunterbringung und sende ein Signal an die gesamte Stadtgesellschaft, so Thomas Fuhrmann, Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen. „Unser Vorgehen zielt auf Rechtssicherheit und Akzeptanz. Zugleich müssen wir pragmatisch sein, um die Pflichtaufgabe erfüllen zu können“, erklärt Fuhrmann.

Damit setzt die Stadt Stuttgart ein deutliches Zeichen für Menschlichkeit und die Bereitschaft, Verantwortung in der Flüchtlingshilfe zu übernehmen.

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