Wiesbaden fordert Neubewertung der Trassenpläne für den Rhein-Main-Link

Oberbürgermeister Mende warnt vor ökologischen und ökonomischen Konsequenzen und verlangt stärkere Berücksichtigung lokaler Interessen.

Wiesbaden fordert Überarbeitung der Trassenpläne für den Rhein-Main-Link

In einer aktuellen Stellungnahme anlässlich der Antragskonferenz der Bundesnetzagentur in Königstein hat Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende die Überprüfung der Trassenpläne für das Amprion-Vorhaben „Rhein-Main-Link“ gefordert. Mende erkannte den Bedarf an zusätzlicher Stromkapazität zur Erreichung der Klimaziele an, äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der ökonomischen und ökologischen Implikationen der festgelegten Erdverkabelung.

Örtliche Interessen müssen in den Fokus

Der Oberbürgermeister betonte die Notwendigkeit, örtliche Interessen in die Planung einzubeziehen. Er warnte, dass die derzeitigen Trassenvorschläge Konflikte in der Entwicklung von Gewerbe- und Siedlungsflächen hervorrufen könnten, die auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft, den Weinbau und den Naturschutz haben.

Kritik an der geplanten Trasse

Besonders kritisch sieht Mende die Trassenvariante, die exakt an der Engstelle zwischen Nordenstadt, Delkenheim und der US Air-Base geplant ist. Diese könnte nicht nur die kommunale Planungshoheit einschränken, sondern auch die ohnehin eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten Wiesbadens weiter gefährden.

Schutz der landwirtschaftlichen Flächen

Die hochwertigen Böden, die von den Trassenverläufen betroffen sind, bereiten dem Oberbürgermeister ebenfalls Sorgen. Landwirte würden um ihre Existenz fürchten, während umfassende Einwände des Umweltamtes ebenfalls eingereicht wurden, die an die Bundesnetzagentur weitergeleitet werden.

Dringender Appell zur Überarbeitung

Mende richtete einen eindringlichen Appell an die Bundesnetzagentur, die Aussage, dass man nicht an den Vorschlägen des Vorhabenträgers gebunden sei, ernst zu nehmen. Es sei notwendig, die vorliegenden Trassenvorschläge intensiv zu überarbeiten und auch einen Wechsel des Prüfungsraums in Betracht zu ziehen. „Wir sind an einer konstruktiven Lösung interessiert, dafür müssen negative Auswirkungen mit höchstem Nachdruck minimiert werden“, so Mende abschließend.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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