Ein letzter Pinselstrich: Der Verlust des Malers Lukas Kramer
Saarländische Kunstszene trauert um eine prägende PersönlichkeitDie Kunstszene im Saarland trauert um den namhaften Maler und Graphiker Lukas Kramer, der am 30. Januar 2025 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Kramer war eine prägende Figur der regionalen Kunstlandschaft und wirkte durch seine vielfältigen Beiträge und seine engagierte Teilnahme an verschiedenen Kunstinstitutionen nachhaltig auf die kulturelle Entwicklung des Saarlandes ein.
Ein Leben für die Kunst
Lukas Kramer, geboren 1941 in Saarbrücken, absolvierte zunächst Studien an der Werkkunstschule in Trier, bevor er seine Ausbildung an der École des arts décoratifs in Straßburg und dem Istituto di belli arte in Urbino fortsetzte. 1966 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und begann dort seine Karriere als freischaffender Künstler. Zwischen 1967 und 1982 war er zudem als Kunstpädagoge im saarländischen Schuldienst tätig.
Engagement in der Kunstszene des Saarlandes
Kramer setzte sich aktiv für die Vernetzung und Förderung von Künstlern ein. Er war Mitbegründer des saarländischen Künstlerhauses und langjähriges Vorstandsmitglied. Zudem gehörte er dem Saarländischen Künstlerbund und dem Werkbund Saar an. Seine Arbeit hinterließ nachhaltige Spuren in der Kulturszene des Bundeslandes.
Künstlerische Entwicklung und Werk
Das Werk von Lukas Kramer ist gekennzeichnet durch Stetigkeit und Wandlungsfähigkeit. Über sechs Jahrzehnte entwickelte er verschiedene markante Phasen seiner künstlerischen Laufbahn. In den 70er Jahren war seine Kunst stark von gesellschaftspolitischen Themen geprägt. Die 80er Jahre brachten seine bekannte Serie von Blackout-Bildern hervor, gefolgt von den Röhrenbildern, die das Wechselspiel von Licht und Form untersuchten.
Die Röhrenbilder und ihre Bedeutung
Inspiriert von einem Spaziergang durch Paris, faszinierten ihn die Formen von Röhren, sowohl als technisches Symbol als auch als optisches Phänomen. Die Röhrenbilder führten später zu den "Pulsationen", in denen Kramer abstrakte Strukturen mit rätselhaften Lichtelementen kombinierte.
Würdigung und Auszeichnungen
Sein künstlerisches Schaffen wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Darunter der Kunstpreis der Stadt Saarbrücken (1982), der Ramboux-Preis der Stadt Trier (1984) und der Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert im Jahr 1997. Seine Verdienste um die Kunst wurden auch durch seine Tätigkeit als Fachpreisrichter in der Jury zur Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises gewürdigt.
Ein Vermächtnis im öffentlichen Raum
Viele Werke Kramers sind im öffentlichen Raum des Saarlandes sichtbar. Seine künstlerischen Arbeiten zieren zahlreiche Schulgebäude und Behörden, was seine tiefe Verwurzelung in der Region und seine Leidenschaft, Kunst zugänglich zu machen, unterstreicht.
Der Verlust von Lukas Kramer hinterlässt eine Lücke in der deutschen Kunstszene, doch sein reiches Werk bleibt als Inspiration für kommende Generationen bestehen. Während die Kunstwelt sich von einem ihrer wichtigsten Figuren verabschiedet, wird Lukas Kramers Einfluss sicherlich noch lange nachwirken.