
Ehrenvolle Abschiednahme: St. Ingbert würdigt verdiente Schiedsleute
Günter Weiland und Georg Lorscheider verabschieden sich nach Jahrzehnten engagierten Dienstes – ein Blick auf ihre außergewöhnlichen Karrieren und den impact ihrer Arbeit.Ehrenvolle Verabschiedung von zwei Schiedsleuten
In der Stadt St. Ingbert haben zwei Schiedsmänner, Günter Weiland aus Rohrbach und Georg Lorscheider aus St. Ingbert-Mitte, ihr Amt niedergelegt. Beide blicken auf eine lange und engagierte Amtszeit zurück und wurden von der Stadt offiziell verabschiedet.
Günter Weiland: 25 Jahre für Rohrbach im Einsatz
Günter Weiland resümiert stolz sein Vierteljahrhundert als Schiedsmann in Rohrbach: "Rohrbach ist ein friedliches Dorf." Sein Engagement begann, nachdem sein Vorgänger plötzlich ausschied und das Amt ein Jahr lang vakant blieb. Als Angestellter im öffentlichen Dienst brachte er nicht nur Verwaltungskenntnisse, sondern auch internationale Erfahrung aus seiner Zeit in der Türkei mit.
Die meisten Konflikte, mit denen Weiland konfrontiert wurde, traten im Herbst und Frühjahr auf, typischerweise Nachbarschaftsstreitigkeiten. Viele dieser Fälle konnten in einfachen Gesprächen gelöst werden, andere erforderten ein formelles Treffen im Bürgerhaus. "Es ist ein Ehrenamt, man verdient kein Geld als Schiedsmann", betont der 86-Jährige. Doch die Freude an der Arbeit war für ihn immer entscheidend.
Georg Lorscheider: 15 Jahre für St. Ingbert-Mitte
Georg Lorscheider, der nach einer schweren Erkrankung mit 58 Jahren sein Unternehmen an seinen Sohn übergab, fand in der Position des Schiedsmannes eine neue Herausforderung. In den ersten Jahren seiner Tätigkeit betreute er jährlich etwa 50 bis 60 Schiedsfälle, von denen er 90 Prozent zu einer gütlichen Einigung führen konnte. In der Coronazeit nahm die Zahl der Fälle ab, jedoch verzeichnete er nach der Pandemie wieder einen Anstieg.
Der 75-Jährige stellt fest, dass auch die strafrechtlichen Fälle zunehmen. "Ich hatte so viel Freude daran, gemeinsam mit den Menschen Lösungen zu finden", erklärt Lorscheider, der zudem fünf Jahre als Schöffe beim Amtsgericht Saarbrücken tätig war. Nach seiner Amtszeit plant er, mit seiner Ehefrau, die nun in Rente geht, gemeinsam zu reisen und jeden Tag zu genießen.
Dank der Stadt St. Ingbert
Kathrin Hary, stellvertretende Abteilungsleiterin Zentrale Dienste, und Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer haben den beiden Schiedsmännern mit einem kleinen Präsent für ihre jahrzehntelange Arbeit gedankt. Ihr ehrenamtliches Engagement bleibt unvergessen.