**Wertvoller Fund**
**Schwäbisch Haller rettet Kulturgut**
Ein unerwarteter und geschichtsträchtiger Fund sorgte kürzlich für große Freude beim Stadtarchiv von Schwäbisch Hall. Der Bürger Ken Swiers, der in einem historischen Gebäude in der Stadt lebt, durchsuchte seinen Dachboden und stieß dabei auf eine Sammlung alter Unterlagen. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um amtliches Schriftgut aus den Jahren 1805 bis 1837 handelte, das als wertvolles Archivgut eingeordnet werden kann.
Nachdem Swiers den bemerkenswerten Fund gemacht hatte, wandte er sich prompt an das Stadtarchiv, um die Unterlagen fachgerecht sichern zu lassen. Es handelt sich bei den entdeckten Dokumenten hauptsächlich um Inventuren und Teilungen von Gütern, die in der Region Eutendorf verzeichnet sind. Diese spezifischen Unterlagen sind für die Familienforschung von unschätzbarem Wert, da sie es ermöglichen, die Vermögensverhältnisse der damaligen Zeit detailliert zu rekonstruktion und somit wertvolle Informationen über die Lebensumstände der Menschen in dieser Zeit zu liefern.
Die Bedeutung solcher Funde wird noch verstärkt, wenn man die historischen Kontexte bedenkt. Die Dokumente geben nicht nur Aufschluss über individuelle Vermögensverhältnisse, sondern gewähren auch einen interessanten Einblick in die administrative Arbeitsweise der damaligen Zeit, insbesondere während der Restauration und des Vormärz. Dr. Heike Krause, die Leiterin des Stadtarchivs Gaildorf, das für die historische Überlieferung von Eutendorf zuständig ist, zeigte sich hocherfreut über die unerwartete Bereicherung ihrer Bestände. „Solche Funde sind äußerst selten und tragen entscheidend dazu bei, unser Verständnis von der Geschichte der Region zu vertiefen“, sagte sie in einem Interview.
Elisabeth Fischer, die Leiterin des Haller Stadtarchivs, ergänzte: „Wir sind dem Finder sehr dankbar, dass er uns direkt informiert hat. Diese Unterlagen sind nicht nur von erheblichem historischen Wert, sondern fallen zudem unter den Schutz des Kulturgutschutzgesetzes, das 2016 erlassen wurde. Dieses Gesetz soll dazu beitragen, unser kulturelles Erbe zu bewahren und sicherzustellen, dass solche wertvollen Dokumente nicht verloren gehen.“
Die geretteten Dokumente werden nun in einem aufwendigen Prozess gereinigt, restauriert und katalogisiert. Ziel dieser Maßnahmen ist es, sie im Stadtarchiv Gaildorf aufzunehmen und der Forschung sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Fischer beschreibt den weiteren Verlauf des Prozesses: „Wir werden alles daran setzen, um diese historischen Schätze langfristig zu bewahren und die Öffentlichkeit durch Ausstellungen oder digitale Archive in die Lage zu versetzen, mehr über unsere gemeinsame Geschichte zu lernen.“
Im Rahmen dieses wiederentdeckten Kulturguts ruft Fischer die Bürgerinnen und Bürger Schwäbisch Halls dazu auf, wachsam zu sein und bei ähnlichen Funden Kontakt mit dem Stadtarchiv aufzunehmen. „Egal, ob es sich um amtliche Unterlagen, Tagebücher, Feldpostbriefe, Fotografien oder sogar Glasplatten-Negativen handelt – wir stehen bereit, um den historischen Wert solcher Dachboden- und Kellerfunde zu prüfen. Jede Entdeckung, die wir machen, hilft uns dabei, die Geschichte unserer Stadt nicht nur zu bewahren, sondern sie auch lebendig und greifbar zu halten.“
Wer eigene Funde auf dem Dachboden oder im Keller gemacht hat und ungewiss ist, ob diese von historischem Wert sind, kann sich jederzeit an das Stadt- und Hospitalarchiv Schwäbisch Hall wenden. Die Kontaktdaten lauten:
Stadt- und Hospitalarchiv Schwäbisch Hall
Am Markt 5
74523 Schwäbisch Hall
Tel: 0791-751 359
Email: stadtarchiv@schwaebischhall.de
Die Entdeckung und Rettung dieses Kulturguts ist ein großartiges Beispiel dafür, wie jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung der eigenen Stadtgeschichte leisten kann.