Mitarbeiterin des Haller Stadtarchivs bei der Digitalisierung von Büchern und Akten mit einem neuen Digitalisierungsgerät.
Foto: © Elisabeth Fischer

Revolution im Stadtarchiv: Schneller scannen für die Geschichtswerkstatt!

Wie ein neues Digitalisierungsgerät das Erbe der Stadt bewahrt
Seit Anfang Januar 2025 kann das Stadtarchiv stolz auf den Erwerb eines hochmodernen Digitalisierungsgeräts zurückblicken, das mit großzügiger Unterstützung der Geschichtswerkstatt, des Fördervereins Stadtarchiv sowie des Kreisarchivs Schwäbisch Hall angeschafft wurde. Diese neue Technologie markiert einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der digitalen Archivierung und ist ein Meilenstein für die Erhaltung des kulturellen Erbes der Stadt. Das bisherige Digitalisierungsgerät war mittlerweile in die Jahre gekommen und konnte den modernen Anforderungen der Archivierung nicht mehr gerecht werden. „Diese Anschaffung ist von großer Bedeutung, denn sie ermöglicht uns, die umfangreichen und wertvollen Bestände des Stadtarchivs in digitaler Form zugänglich zu machen. Bücher, Akten, Zeitungen, Fotos und viele andere Materialien können jetzt hochauflösend in verschiedenen Dateiformaten gesichert werden“, erläutert Elisabeth Fischer, die seit 2024 die Leitung des Haller Stadtarchivs inne hat. Das neue Gerät überzeugt nicht nur durch seine Benutzerfreundlichkeit, sondern auch durch seine beeindruckende Effizienz. Je nach gewählter Auflösung benötigt es lediglich zwischen 0,9 und 3,0 Sekunden pro Aufnahme, während das alte Modell für denselben Vorgang fast zehn Sekunden benötigte. Diese signifikante Zeitersparnis wird die Arbeitsabläufe im Archiv erheblich optimieren. Besonders hervorzuheben ist die integrierte Buchwippe, die das Scannen großformatiger Bände erleichtert und es ermöglicht, auch seltene und empfindliche Werke schonend zu digitalisieren. Ein zentraler Aspekt der Digitalisierung ist der Schutz besonderer Unterlagen, die aus konservatorischen Gründen geschont werden müssen. Elisabeth Fischer hebt hervor: „Das betrifft nicht nur wertvolle Dokumente aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, sondern auch Papiere aus der Zeit der frühen industriellen Papierherstellung ab den 1830er Jahren. Aufgrund ihrer hohem Holzanteil zerfallen diese heute besonders schnell, und die Digitalisierung ist daher ein wichtiger Schritt, um die Integrität unseres historischen Gedächtnisses zu sichern.“ Fischer betont, dass die Digitalisierung nicht nur ein einmaliges Projekt ist, sondern dass das Stadtarchiv plant, in den kommenden Jahren die Digitalisierung stetig voranzutreiben. Ein elementares Ziel ist die Erweiterung des Scan-on-demand-Angebots. Dies wird den NutzerInnen die Möglichkeit geben, gezielt Unterlagen nach Bedarf zu digitalisieren und online zur Verfügung zu stellen, was die Zugänglichkeit der Informationen weiter erhöhen wird. Ein erstes großes Projekt ist bereits in Kooperation mit dem Haller Tagblatt ins Auge gefasst: die Digitalisierung aller Jahrgänge der Zeitung. Parallel dazu sollen die Gemeinderatsprotokolle unter Berücksichtigung der geltenden gesetzlichen Schutzfristen digitalisiert werden. Die so entstehenden Digitalisate werden mit moderner Texterkennungstechnologie (OCR) und dem KI-basierten Tool "Transkribus" bearbeitet. Diese innovativen Werkzeuge ermöglichen in Zukunft die Durchführung von Volltextrecherchen, was bedeutet, dass die Bestände gezielt nach bestimmten Begriffen durchsuchbar sein werden. Dies stellt eine gewaltige Erleichterung sowohl für die NutzerInnen als auch für die MitarbeiterInnen des Archivs dar und spart wertvolle Zeit bei der Recherche. Mit diesen Maßnahmen wird das Stadtarchiv nicht nur seiner Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe gerecht, sondern es schafft auch neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung und des Zugangs zu historischen Dokumenten für die Öffentlichkeit. Dies zeigt, dass die Digitalisierung ein strategischer Schritt in eine zukunftsorientierte und transparentere Archivpraxis ist, die auch die nachfolgenden Generationen in ihren Forschungs- und Bildungsbestrebungen unterstützen wird.
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