Eine düstere Zeitreise: Strafjustiz in der Reichsstadt Schwäbisch Hall
Die Geschichte von Henkern, Folterstühlen und dramatischen SchicksalenDas Hällisch-Fränkische Museum bietet am Sonntag, den 26. Mai 2024, eine außergewöhnliche Führung an, die den Besuchern die Geschichte der Strafjustiz in der Reichsstadt Schwäbisch Hall näherbringt. Unter dem Titel „Henker, Pranger, Folterstuhl: Strafjustiz in der Reichsstadt“ lädt die Expertin Edith Amthor zu einer Zeitreise durch die dunklen Kapitel der Rechtsprechung ein.
Pfad der Gerechtigkeit und Grausamkeit
Die Führung startet um 14:30 Uhr am Stadtmodell, wo die Standorte von Pranger und Richtstätten vorgestellt werden. Teilnehmer erhalten Einblicke in die Anwendung und Entwicklung von Folterinstrumenten wie dem berüchtigten Folterstuhl und Daumenschrauben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Darstellung von Salomons Urteil und dessen Bedeutung für die damaligen Ratsherren, die zugleich als Richter fungierten.
Von Henkern und ungewöhnlichen Lebenswegen
Die Tour beleuchtet außerdem den Alltag und die Aufgaben eines Henkers sowie dessen gesellschaftliche Stellung. Eine besondere Erzählung betrifft die Familiengeschichte der Bürcks, in welcher der Berufsweg eines Henkers hin zum Chirurgen illustriert wird.
Dramatische Schicksale aus der Vergangenheit
Zum Abschluss der Führung werden die bewegenden Schicksale zweier Personen beleuchtet: Barbara Fischer, eine Magd, die unehelich schwanger wurde, und der mysteriöse Fall eines Giftmordes in der Gelbinger Gasse. Diese realen Geschichten geben Einblicke in die sozialen und rechtlichen Herausforderungen der Zeit.
Besuchsinformationen
Die Teilnahme an der Führung kostet 5 Euro. Interessierte müssen sich nicht vorher anmelden und können einfach zum angegebenen Zeitpunkt erscheinen. Das Museum, das sich der Stadtgeschichte widmet, hat von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ins Museum ist frei. Besucher und Geschichtsinteressierte sind herzlich eingeladen, diese fesselnde Reise in die Vergangenheit mitzuerleben.