Leipzigs neues Elterngeld: Unterstützung für Pflegeeltern
2025 soll ein kommunales Elterngeld eingeführt werden, um mehr Menschen zu motivieren, Pflegefamilien zu werden und die Betreuung von Kindern zu verbessern.Leipzigs neues „Kommunales Elterngeld“ für Pflegeeltern
Die Stadt Leipzig zeigt sich engagiert, die Bedingungen für Pflegeeltern zu verbessern. Für das Jahr 2025 plant die Stadtverwaltung die Einführung zusätzlicher kommunaler Pflegegelder, um mehr Menschen zu ermutigen, Pflegefamilien zu werden. Ziel dieser Initiative ist es, Kindern, die nicht bei ihren leiblichen Eltern leben, ein sicheres und liebevolles Zuhause zu bieten. Dies wäre ein bedeutender Schritt in Richtung Förderung der Pflegefamilien, die oft eine entscheidende Rolle im Wohl von Kindern spielen.
Hintergrund und Zielsetzung
Aktuell haben Pflegeeltern Anspruch auf Elternzeit, jedoch nicht auf das Bundeselterngeld. Um diese Lücke zu schließen, könnte das „Kommunale Elterngeld“ eingeführt werden. Dieses neue Modell soll Pflegefamilien elterngeldähnliche Leistungen bieten, sobald sie ihre Erwerbstätigkeit ganz oder teilweise einstellen, um sich um ein aufgenommenes Kind zu kümmern. Der Vorschlag stammt von Bürgermeisterin Vicki Felthaus und wurde von Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner Dienstberatung bestätigt, steht jedoch noch zur Abstimmung im Stadtrat aus.
Details zu den Leistungen
Das geplante „Kommunale Elterngeld“ kann bis zu 14 Monate ab der Aufnahme eines Kindes beantragt werden, sofern das Kind noch nicht acht Jahre alt ist. Die Auszahlungsbeträge können bis zu 840 Euro monatlich betragen, wobei die genaue Höhe von der Intensität der eingeschränkten Erwerbstätigkeit abhängt. Aktuell ist diese Unterstützung zunächst für zwei Jahre vorgesehen, bis eine bundesweite Regelung für das Elterngeld von Pflegeeltern in Kraft treten kann.
Die Bedeutung für Pflegekinder
„Wenn Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern leben, dann ist das Aufwachsen in einer Pflegefamilie die beste Möglichkeit, trotz aller Vorbelastungen gut heranzuwachsen“, erläutert Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus. Sie betont die Notwendigkeit, Pflegeeltern zu finden, die bereit sind, Kinder in besonderen Lebenssituationen zu begleiten. Das „Kommunale Elterngeld“ soll insbesondere den neuen Pflegeeltern in der Anfangszeit helfen, sich ohne finanzielle Sorgen vollumfänglich um ihre Schützlinge zu kümmern.
Derzeit leben in Leipzig etwa 216 Kinder in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe, und durch die Einführung des „Kommunalen Elterngeldes“ wird angestrebt, die Möglichkeit für diese Kinder zu verbessern, familiäre Erfahrungen zu sammeln und stabile Bindungen aufzubauen. Besonders für die Altersgruppe der null bis sechsjährigen Pflegekinder ist es essentiell, dass eine Pflegeperson in der Anfangszeit häufig zu Hause bleibt, um eine intensive Betreuung sicherzustellen.
Aussichten und Signale
„Mit dem kommunalen Elterngeld senden wir ein starkes Signal für Kinderschutz, familienähnliche Unterbringung der Jüngsten und Wertschätzung von vielen Pflegefamilien in Leipzig“, erklärt Silko Kamphausen, der amtierende Leiter des Amtes für Jugend und Familie. „Ich bin sehr froh, dass aus einer vor einigen Jahren entstandenen ersten Idee mit unserer Bürgermeisterin Felthaus eine echte familienpolitische Leistung für die Stadt auf den Weg gebracht werden konnte.“
Durch diese Maßnahmen werden nicht nur die Pflegeeltern entlastet, sondern auch den Kindern, die in Pflegefamilien leben, wichtige Chancen geboten. Der Weg ist klar: Mehr Unterstützung für Pflegeeltern = bessere Chancen für Pflegekinder.