Die Büchervorstellung zu Ehren von Mirjam Pressler fand im Salzstadel statt und beleuchtet zentrale Themen ihres Werkes, das Antisemitismus und die NS-Vergangenheit behandelt.
Foto: © Peter Litvai

70 Jahre nach dem Holocaust: Mirjam Presslers Werke im Fokus

Büchervorstellung im Salzstadel – Ein Abend voller Erinnerungen und Reflexionen
Im Rahmen der facettenreichen Veranstaltungsreihe "80 Jahre Frieden - Perspektiven auf das Jahr 1945" findet am 17. Februar 2024 eine besondere Büchervorstellung im Salzstadel statt. Im Fokus steht die herausragende Autorin Mirjam Pressler, deren literarisches Schaffen sich tief mit den Themen Antisemitismus, Judenverfolgung und dem Holocaust auseinandersetzt. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die bis heute anhaltenden Herausforderungen und Prozesse der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, die auch in Presslers Werken zentral thematisiert werden. Die Veranstaltung findet im Rahmen der begleitenden Ausstellung „Landshut im Nationalsozialismus“ statt, die dem Publikum historische Einblicke in die schmerzlichen Kapitel der regionalen Geschichte bietet. Presslers breit gefächertes Werk wird an diesem Abend speziell unter dem Aspekt dieser Vergangenheit präsentiert. Um 18:30 Uhr startet die kommentierte Lesung, bei der vier ausgewählte Werke von Mirjam Pressler im Salzstadel vorgestellt werden. Unter dem Titel „Massel – Wie es Mirjam Pressler gelang, jedem ihrer Romane über Pogrome, Holocaust und Antisemitismus ein positives Ende zu geben“ werden der langjährige Lektor von Pressler, Frank Griesheimer, sowie die Schauspielerin Katharina Schmirl durch den Abend führen. Sie werden die Bücher nicht nur informativ vorstellen, sondern auch die emotionale und literarische Bedeutung der Texte herausarbeiten. Zu den präsentierten Werken zählen „Ich sehne mich so. Die Lebensgeschichte der Anne Frank“, „Nathan und seine Kinder“, „Die Zeit der schlafenden Hunde“ und Presslers letzter Roman „Dunkles Gold“, dessen Veröffentlichung sie 2019, kurz vor ihrem Tod, nicht mehr erleben konnte. Diese Werke decken einen historischen Zeitraum von den Kreuzzügen über die NS-Zeit bis hin zum jüdischen Leben in Deutschland in der heutigen Zeit ab und thematisieren tiefgreifende menschliche Erfahrungen. Darüber hinaus wird Frank Griesheimer Einblicke in das Leben und den Schaffensprozess von Mirjam Pressler bieten, die 2007 nach Landshut zog und dort einige ihrer bedeutendsten Werke verfasste. Griesheimer wird auch einige weniger bekannte Anekdoten aus dem Leben der Autorin und ihren Beziehungen zur Stadt Landshut erzählen, was dem Publikum eine persönlichere Perspektive auf die große Schriftstellerin eröffnen wird. Mirjam Pressler wurde 1940 geboren und verstarb 2019. In den letzten zwölf Jahren ihres Lebens lebte und arbeitete sie in Landshut, wo sie eine Vielzahl von bedeutenden Texten schrieb. Ihr Werk hat nicht nur in der deutschen Literatur, sondern auch in der Kinder- und Jugendliteratur einen hohen Stellenwert. Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wurde es in viele Sprachen übersetzt und hat somit internationale Bedeutung erlangt. Besonders hervorzuheben ist ihre neue Übersetzung des berühmten „Tagebuchs der Anne Frank“, die weltweit zur maßgeblichen Ausgabe avancierte. Für alle Interessierten gibt es am Veranstaltungstag die Möglichkeit, ab 17:30 Uhr an der Abendkasse Tickets zum Preis von vier Euro zu erwerben. Schülerinnen und Schüler haben die einmalige Gelegenheit, kostenfrei teilzunehmen (ab 9. Klasse empfohlen). Der Einlass erfolgt ab 17:30 Uhr mit freier Platzwahl. Darüber hinaus wird in der Stadtbücherei im Salzstadel bis zum 18. Februar eine Auswahl von Presslers Büchern ausgestellt, die zum Stöbern und Weiterlesen einlädt. Abschließend wird bei der Veranstaltung auch ein Foto von Mirjam Pressler aus dem Jahr 2010 gezeigt, das sie zu einem Zeitpunkt festhält, als ihrem beeindruckenden Werk und Leben die Landshuter Literaturtage gewidmet waren. Wir laden alle Literatur- und Geschichtsinteressierten herzlich ein, an diesem bedeutenden Abend teilzunehmen, um gemeinsam die Stimme von Mirjam Pressler zu feiern und die wichtigen Themen der Erinnerungskultur zu würdigen.
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