Die Stadt Koblenz steht unter dem Eindruck einer tiefen Trauer um Torsten Schupp, der am Montag, den 3. Februar, nach längerer Krankheit im Alter von 54 Jahren verstorben ist. Schupp, ein engagiertes Mitglied der Wählergruppe Schängel (WGS), war bis zu seinem Tod aktives Mitglied des Stadtrats. Sein plötzlicher Verlust hinterlässt nicht nur in der politischen Landschaft der Stadt, sondern auch in der Gemeinschaft, in der er lebte, eine große Lücke.
Torsten Schupp wurde im Koblenzer Stadtteil Horchheim geboren und verbrachte sein ganzes Leben auf der Karthause, wo er als Friseurmeister arbeitete. Sein Weg in die Politik war geprägt von einem tiefen Engagement für die Gemeinschaft. Die Wurzeln seines politischen Schaffens lassen sich bis ins Jahr 1999 zurückverfolgen, als er Vorsitzender des Fördervereins für Jugendarbeit auf der Karthause wurde. Ein zentrales Anliegen dieses Vereins war es, Jugendräume zu schaffen und ein Jugendzentrum zu bauen, das jungen Menschen einen Raum für soziale Interaktion und offene Jugendarbeit bieten sollte. Torsten Schupp erinnerte sich an diese Zeit und betonte, wie viele Hürden und Herausforderungen es zu überwinden galt. Angesichts dieser Schwierigkeiten entschloss er sich, aktiv in die Politik einzutreten, um die Dinge schneller voranzubringen und positiver zu gestalten.
Im Jahr 2000 trat er der FDP bei und avancierte rasch zu einem aktiven Mitglied des städtischen Jugendhilfeausschusses. 2004 übernahm er die Geschäftsführung der FDP-Fraktion im Koblenzer Stadtrat und spielte dabei eine entscheidende Rolle in der lokalen Politik. Bei der Kommunalwahl 2009 trat er als Kandidat an und schaffte den Einzug in den Stadtrat. Von seinen Freunden und Wählern wurde er oft liebevoll „Torty“ genannt, und dies beschleunigte seine Popularität unter den Koblenzern.
Im September 2017 wagte Schupp den Schritt in die Oberbürgermeisterwahl und trat als einer von vier Kandidaten für die Freien Demokraten an. Obwohl er nicht als Sieger aus dieser Wahl hervorging, erzielte er 13,3 Prozent der gültigen Stimmen und bewies damit sein starkes politisches Standing in Koblenz.
Nach seinem Austritt aus der FDP im Jahr 2019 gründete Torsten Schupp seine eigene Wählergruppe, die mittlerweile als Wählergruppe Schängel bekannt ist. Doch sein Engagement endete nicht dort – als Fraktionsvorsitzender konnte er bei der Kommunalwahl 2019 erneut ein Mandat im Koblenzer Stadtrat erringen. Er brachte frischen Wind in die lokale politische Landschaft und gehörte bis zu seinem Tod verschiedenen städtischen Ausschüssen und Gremien an, wo er stets für die Belange der Bürger einstand.
Seine politische Arbeit war geprägt von seiner Unkonventionalität und seinem unermüdlichen Einsatz für die Gemeinschaft. Oberbürgermeister David Langner würdigte Schupps durchweg positiven Einfluss: „Mit Torsten Schupp verliert die Stadt Koblenz ein Original – im besten Sinne.“ Er hob hervor, dass Schupp stets die Menschen um sich herum im Blick hatte und bereit war, für die gute Sache zu kämpfen. Dennoch war er auch ein Mann des Ausgleichs, der die Hand zur Versöhnung reichte, wenn es notwendig war.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von Torsten Schupp war sein großes Herz. Über viele Jahre hinweg sammelte er durch das Aufnehmen von CDs Geld für wohltätige Zwecke, was seine soziale Verantwortung und seine Verbundenheit mit der Gemeinschaft unterstrich. Sein Tod hinterlässt eine schmerzhafte Lücke, sowohl für seine Familie als auch für die Stadt Koblenz, deren politisches und soziales Leben er maßgeblich mitgestaltet hat.
„Er wird uns fehlen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die um ihn trauern“, so Langner abschließend. Die Stadt Koblenz hat nicht nur einen engagierten Politiker, sondern auch einen wegbereitenden Menschen verloren, dessen Visionen für eine bessere Gemeinschaft in den Herzen vieler Bürger weiterleben werden.