
Koblenz erinnert: 80 Jahre Kriegsende
Vielfältiges Programm zum Gedenken an die Befreiung und Appell für Frieden und VerantwortungKoblenz gedenkt 80 Jahre Kriegsende und Befreiung
In Koblenz wird in den kommenden Wochen an das Ende des Zweiten Weltkrieges sowie an die Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai erinnert. Ein beeindruckendes Programm wurde von einer Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren der Erinnerungskultur auf die Beine gestellt, das rund dreißig Veranstaltungen umfasst. Diese reichen von Ausstellungen über Vorträge und Konzerte bis hin zu einem Schreibwettbewerb.
Ein vielfältiges Angebot zur Erinnerung
Ingo Schneider, Dezernent für Bildung und Kultur, zeigt sich begeistert über die Fülle und Vielfalt der Aktivitäten. Er erläuterte, dass das Programm ein Ausdruck der hervorragenden Zusammenarbeit im Bereich der Erinnerungskultur in Koblenz sei. „Diese Zusammenarbeit kann uns helfen, die Geschichte zu erinnern und vor allem den Mut für die Zukunft zu stärken“, so Schneider bei der Vorstellung des Programms im Rathaus.
Ein Aufruf zur Teilnahme
Schneider ermutigte die Bürgerinnen und Bürger von Koblenz, die angebotenen Veranstaltungen wahrzunehmen. Er sieht diese als ein deutliches Zeichen der gemeinsamen Bemühungen um ein „Nie wieder“. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen in der Welt upozierte er: „80 Jahre Kriegsende sind kein Jubiläum, das in eine Reihe vergangener Jahrzehnte eingereiht werden kann. Denn Krieg ist zurück.“
Aktuelle politische Realitäten
Die Wiederaufrüstung Deutschlands und die instabilen transatlantischen Beziehungen führen dazu, dass die Wiederbelebung der Wehrpflicht auf der Tagesordnung künftiger Bundesregierungen steht. Schneider weist darauf hin, dass die Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs weniger werden, und das Wegbrechen persönlicher Erinnerungen Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. „Um diese Lücke zu füllen, müssen wir das Gedächtnis wachhalten“, betont er.
Erinnerungskultur im Kontext der Migration
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erinnerungskultur wird in den aktuellen Herausforderungen von Migration und Integration gesehen. Schneider hob die Bedeutung der Erinnerungen an die Geschichte hervor, um unser demokratisches System zu stabilisieren. Besonders hervorzuheben ist die Städtepartnerschaft zwischen Koblenz und Uman, in einem Land, das sich seit drei Jahren im Kriegszustand befindet, was die Dringlichkeit und Relevanz des Gedenkens verdeutlicht.
Vielfältige Akteure im Einsatz
Das vollständige Programm mit allen Veranstaltungen und Akteuren kann auf der Webseite www.demokratie-.de unter der Rubrik „Koblenz erinnert“ abgerufen werden. Eine Liste der beteiligten Akteurinnen und Akteure umfasst:
- Schreibatelier Augenblickmal
- Stadtarchiv Koblenz
- Bundeswehr, Zentrum Innere Führung
- Verein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e. V.
- vhs Koblenz
- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Bezirksverband Koblenz-Trier
- Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva
- Odeon-Apollo-Kinocenter
- Bundesarchiv
- Universität Koblenz
- Beirat für Migration und Integration
- Kultur- und Schulverwaltungsamt Stadt Koblenz
- Internationales Musikfestival Koblenz
- Jüdische Kultusgemeinde Koblenz
- Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz e. V.
- Partnerschaft für Demokratie Koblenz
- DGB Koblenz
- Pastoraler Raum Koblenz
- Evangelischer Kirchenkreis Koblenz
- Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Koblenz (ACK)
- Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz
- Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Koblenz
- Evangelischer Gemeindeverband Koblenz
Das Foto von Stadt Koblenz/T. Knaak zeigt den Dezernenten für Bildung und Kultur, Ingo Schneider, mit dem Veranstaltungsplakat.

