
Koblenz-Rauental: Vorreiter im Klimaschutz durch innovative Verkehrsraumgestaltung
Ein wegweisendes Bauprojekt modernisiert die Moselweißer Straße und den Kirchenvorplatz, um urbanen Raum klimaresilienter und lebenswerter zu gestalten.In der kommenden Woche beginnt ein wegweisendes Bauprojekt in Koblenz-Rauental, das im Einklang mit modernen klimatischen Anforderungen steht. Die Moselweißer Straße sowie der öffentlich zugängliche Vorplatz der St. Elisabeth-Kirche werden einer umfangreichen Umgestaltung unterzogen, ohne dabei die Zugänglichkeit der Kirche einzuschränken.
Pilotprojekt: Klimaresiliente Verkehrsraumgestaltung
Das Projekt „Klimaresiliente Verkehrsraum- und Quartiersentwicklung Koblenz-Rauental“ zielt darauf ab, die Aufenthaltsqualität zu steigern und den urbanen Raum klimaresilienter zu gestalten. Zu diesem Zweck werden die Pflanzflächen erweitert und mit acht standortgerechten Bäumen versehen. Diese Bäume werden in speziellen unterirdischen Wasserspeicherboxen gepflanzt, die Regenwasser sammeln und überschüssiges Wasser in die Kanalisation ableiten. Dies ermöglicht den Bäumen einen besseren Zugang zu Oberflächenwasser und unterstützt sie in Trockenperioden.
Nachhaltige Umgestaltung des Kirchenvorplatzes
Ein besonderer Fokus liegt auf der nachhaltigen Gestaltung des Kirchenvorplatzes. Teile des Bereichs werden entsiegelt, um Platz für größere Pflanzflächen zu schaffen. Hitze- und trockenresistente Bäume und Pflanzen wurden ausgewählt, um den Lebensraum für Insekten und Tiere zu verbessern. Ein neues Pflastersystem berücksichtigt sowohl den Denkmalschutz als auch die klimatischen Anforderungen und integriert den vorhandenen Klinkerbelag. Durch eine helle Pflasterfarbe soll die Aufheizung im Sommer reduziert werden.
Projektablauf und Wissenschaftliche Begleitung
Die Bauarbeiten sind in drei Abschnitte unterteilt und gewährleisten den Zugang zu den anliegenden Gebäuden während der gesamten Bauphase. Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen sowie die Klimaleitstelle der Stadt Koblenz bitten Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis. Das Projekt wird von der Hochschule Koblenz wissenschaftlich begleitet, während die Universität Koblenz für die Einbeziehung der Bewohnerschaft zuständig ist. Verschiedene Formen der Bürgerbeteiligung, wie Dialoge und Info-Points, ermöglichen die Einbringung von Ideen der Anwohner.
Förderung und Finanzierungsrahmen
Das Projekt, das auf etwa 750.000 Euro veranschlagt ist, wird durch das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Die Bauarbeiten sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Das Foto (Stadt Koblenz / Olaf Schepers) zeigt den Bereich der Moselweißer Straße vor der St. Elisabeth-Kirche, der ab KW 5 klimagerecht umgebaut wird.