
Einstein-Gymnasium besucht Rathaus: Schülerinnen und Schüler im direkten Dialog mit dem Oberbürgermeister
Ein praxisnaher Einblick in die Kommunalpolitik: Wünsche und Ideen der Jugendlichen für ihre StadtEin spannender und lehrreicher Tag für die Achtklässlerinnen und -klässler des Einstein-Gymnasiums in Kehl, der ihnen einen praxisnahen Einblick in die Kommunalpolitik bot. Der Besuch im Rathaus und das direkte Gespräch mit Oberbürgermeister Wolfram Britz waren Teil eines außergewöhnlichen Gemeinschaftskundeunterrichts, der die Jugendlichen dazu motivierte, ihre Erwartungen und Anregungen direkt zu formulieren.
Einblicke in die Kommunalpolitik
Im Bürgersaal des Rathauses, normalerweise die Tagungsstätte des Gemeinderates, präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b ihre Perspektiven auf die Verwaltung und deren Aufgaben. Diese Präsentationen umfassten auch eine Wunschliste an den Oberbürgermeister, die von mehr schicken Restaurants in der Innenstadt bis zu einem kostenlosen ÖPNV-Angebot für Schülerinnen und Schüler reichte.
Wünsche und realistische Erwartungen
OB Wolfram Britz zeigte sich erfreut über das Interesse der Jugendlichen, machte jedoch auch auf die Grenzen des Einflussbereichs einer Stadtverwaltung aufmerksam. Besonders beim Thema Gastronomie erläuterte er: „Gastronomie ist nicht unsere Aufgabe“, und verwies stattdessen auf das neue Mensaangebot, das seit Jahresbeginn von der Stadt betrieben wird.
Ein weiterer großer Wunsch der Schülerinnen und Schüler ist der Bau eines Schwimmbads in der Kernstadt. Der Oberbürgermeister klärte sie darüber auf, dass das bestehende Freibad in Auenheim derzeit die einzige Möglichkeit sei und erklärte den Prozess zur Entscheidung über das geplante Kombibad – einer der größten Investitionen der Stadt in den kommenden Jahren, mit geschätzten Kosten von rund 47 Millionen Euro.
Verbesserungsvorschläge von Jugendlichen
Die Schülerinnen und Schüler äußerten Bedenken über die Dunkelheit auf Gehwegen in den Abend- und Nachtstunden. OB Britz erläuterte die Umstellung der Straßenlaternen auf LED-Leuchtmittel und bot an, konkrete Vorschläge zur Ausleuchtung an die Technischen Dienste der Stadt weiterzugeben.
Öffentlicher Verkehr und Lob für Kehl
Ein kostenloses ÖPNV-Angebot stand ebenfalls auf der Wunschliste. Der Oberbürgermeister verwies auf das bestehende Badgéo, welches Jugendlichen bis 18 Jahren ein kostenloses Tramticket ermöglicht. Dieses berechtigt zur kostenlosen Nutzung des Schienenverkehrs bis nach Straßburg. Für Stadtbuslinien bleibt jedoch der Erwerb eines TGO-Tickets notwendig.
Trotz Kritikpunkten äußerten die Jugendlichen auch viel Lob für ihre Stadt. Positiv hervorgehoben wurde die Vielzahl an Sportplätzen, die Spazierwege am Rhein, die Tramverbindung nach Straßburg und der Skaterpark.
Engagement und demokratische Werte
Oberbürgermeister Britz betonte die Wichtigkeit sachlicher Diskussionen und eines respektvollen Umgangs als Grundlage demokratischen Miteinanders. Er ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich aktiv für ihre Stadt einzusetzen, etwa durch eine Kandidatur im Jugendgemeinderat.
Der Besuch im Rathaus war somit nicht nur lehrreich, sondern motivierte die Jugendlichen auch dazu, über Möglichkeiten des Engagements in ihrer Heimatstadt nachzudenken.