Ein Blick in die Geschichte: Hochheim feiert Partnerschaft mit Bonyhád
Delegation erkundet die Wurzeln der deutschen Einwanderer und genießt kulinarische Highlights beim Tarka-Festival






Hochheimer Delegation besucht Partnerstadt Bonyhád
Ein historisches Denkmal: Die Ulmer Schachtel
Anfang August reiste eine Delegation aus Hochheim unter der Leitung von Bürgermeister Dirk Westedt und Weinkönigin Laura I. in die ungarische Partnerstadt Bonyhád. Anlass war die feierliche Einweihung eines Modells der sogenannten Ulmer Schachtel, einem Symbol für die deutschen Auswanderer, die vor 300 Jahren nach Ungarn kamen. Diese Schiffe, die als Einweg-Boote für die Reise von Ulm an die Donau gebaut wurden, wurden nach ihrer Ankunft zerlegt und das Holz für neue Zwecke verwendet. Der Bau dieses Modells soll an die mutigen Siedler erinnern, die dem Ruf des österreichischen Kaiserhauses folgten.
300 Jahre Schwabenzug
Die ersten deutschen Einwanderer, die vor mehr als drei Jahrhunderten in die Region kamen, hatten es nicht leicht. „Die ersten fanden den Tod, die zweiten hatten die Not, und die dritten erst das Brot“, zitierte Joschi Ament, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU), während der Zeremonie. Die Ulmer Schachtel bleibt somit ein wichtiges Erinnerungsstück an diese erste Siedlergeneration.
Tarka-Festival: Ein Fest der Traditionen
Im Rahmen ihres Besuchs nahmen die Hochheimer auch am renommierten Tarka-Festival teil, das weit über die Grenzen Bonyháds hinaus bekannt ist. Die Ursprünge dieses Festivals sind eng mit den deutschen Einwanderern verbunden, die während ihrer Reise Kühe mitführten, um frische Milch zu haben. Diese Kühe wurden in ihrer neuen Heimat mit einheimischen Stieren gekreuzt, was zur Entstehung des berühmten Tarka-Rinds führte, das in Ungarn eine wichtige kulinarische Rolle spielt.
Feierlichkeiten und herzliche Gastfreundschaft
Die Festlichkeiten umfassten nicht nur die Einweihung der Ulmer Schachtel, sondern auch die Feier der 35-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Bonyhád und der baden-württembergischen Stadt Wernau. Die Delegation wurde von Ilona Köhler-Koch, der Vorsitzenden der ungarndeutschen Selbstverwaltung in Bonyhád, sowie ihrer Tochter Adrienn Köhler, bestens betreut. Auch Bürgermeisterin Ibolya Ferencz-Filo und ihr Vorgänger István Oroszki sorgten für eine warme und herzliche Atmosphäre während des Besuchs.
Ein lebendiges Erbe
Die Hochheimer genossen ein Wochenende voller Tradition, Blasmusik und Erinnerungen an das donauaschwäbische Brauchtum. Das Engagement der Städtepartnerschaft und die kulturellen Verbindungen zwischen Hochheim und Bonyhád wurden durch diesen Besuch eindrucksvoll gestärkt.

