Stadt Alzey greift ein: Vergrämungsmaßnahmen gegen Saatkrähen im Fokus
Wie die Stadtverwaltung die Nistplätze der geschützten Vogelart in sensiblen Bereichen anpassen will, um Anwohner zu entlasten.In der Stadt Alzey stehen erneut die Saatkrähen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Stadtverwaltung hat bekannt gegeben, dass Vergrämungsmaßnahmen ergriffen werden, um die Belästigung durch diese geschützte Vogelart in sensiblen Bereichen zu minimieren.
Vergrämungsmaßnahmen in sensiblen Bereichen
Derzeit werden Vergrämungsschnitte durchgeführt, um die Nistplätze der Saatkrähen unattraktiv zu machen. Im Fokus stehen hierbei insbesondere Spielplätze, eine Kindertagesstätte und die Volkerstraße. Bürgermeister Steffen Jung äußerte sich zu den Maßnahmen: "Gerade in Bereichen, die von Kindern und Familien genutzt werden, sind diese Maßnahmen notwendig und auch nur dort können wir per Genehmigung eingreifen".
Die Problematik der Saatkrähen
Die Saatkrähe steht unter Naturschutz und hat sich in den letzten Jahren verstärkt im Stadtgebiet angesiedelt. Aufgrund des hohen europarechtlichen Schutzstatus dieser Vogelart sind Eingriffe lediglich zu Beginn des Brutgeschehens im Frühjahr und an bestimmten Standorten möglich. Diese Einschränkungen sollen eine unkontrollierte Ausweitung der Kolonien verhindern.
Betroffene Standorte in Alzey
Die Maßnahmen umfassen fünf wesentliche Standorte, für die eine Genehmigung erteilt wurde:
- Freizeitgelände "Am Herdry": 1 Baum, 1 Nest
- Spielplatz Kriemhildenstraße: 2 Bäume, 2 Nester
- Spielplatz Pfalzgrafenstraße: 1 Baum, 1 Nest
- KiTa Walter Zuber: 2 Bäume, 2 Nester
- Volkerstraße (Höhe Boulespielfeld): 3 Bäume, 6 Nester
Die SGD Süd hat eine Ausnahmegenehmigung für diese Maßnahmen erteilt, woraufhin eine Fachfirma mit den Arbeiten beauftragt wurde.
Lärmbelästigung und weitere Herausforderungen
Vor allem in der Bahnhofstraße klagen Anwohner über die Belastungen durch die Vögel. "Es kann nicht sein, dass die Menschen die Belästigung durch die Saatkrähen einfach hinnehmen müssen", betont Bürgermeister Jung. Die Lebensqualität in diesem Bereich der Stadt ist stark beeinträchtigt.
Um die Situation zu verbessern, bleibt die Stadt Alzey in engem Austausch mit den zuständigen Behörden. Ein erneutes Schreiben an das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität ist geplant, um dauerhafte Lösungen zu finden. Ziel ist es, sowohl den Schutzstatus der Vögel zu bewahren als auch die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern.