Die Stadtverwaltung Alzey hat in einer aktuellen Pressemitteilung ein wichtiges Thema aufgegriffen, das nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland von großer Relevanz ist: die Energiepolitik. In der so genannten „2. Münchner Erklärung“ bündeln Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus verschiedenen deutschen Kommunen ihre Stimmen, um praxistaugliche und verlässliche energiepolitische Maßnahmen von der neuen Bundesregierung zu fordern. Der Alzeyer Bürgermeister Steffen Jung spielt in diesem Kontext eine herausragende Rolle und hat die Erklärung gemeinsam mit anderen kommunalen Vertretern unterzeichnet, um die Belange und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund zu stellen.
„Pragmatisch, versorgungssicher und finanzierbar“ – so lauteten die zentralen Forderungen, die Bürgermeister Jung und seine Kollegen in der Münchner Erklärung formuliert haben. Sie machen deutlich, dass Pragmatismus bei der Umsetzung der Energiewende unerlässlich ist, um die Akzeptanz in der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. „Wir müssen sicherstellen, dass die Energiewende nicht als Last, sondern als Chance verstanden wird. Die Bürgerinnen und Bürger von Alzey haben ein Recht darauf, Lösungen zu erhalten, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind“, betont Jung.
Ein zentrales Anliegen der 2. Münchner Erklärung ist es, der kommenden Bundesregierung konkrete Handlungsempfehlungen für die zukünftige Energiepolitik zu geben. „Obwohl wir in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht haben, stehen wir nun vor enormen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die notwendigen Investitionen. Die Bundespolitik darf die Kommunen dabei nicht aus den Augen verlieren“, erläutert Udo Glatthaar, der Sprecher der Initiative und Oberbürgermeister von Bad Mergentheim.
Die Kommunalpolitiker machen darauf aufmerksam, dass übermäßige Bürokratie und starre Vorgaben den Klimaschutz behindern und potenzielle Investoren abschrecken. Besonders im Hinblick auf die Wärmewende sehen viele Unterzeichner der Münchner Erklärung dringenden Handlungsbedarf. Die Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) müssen überarbeitet werden, um mehr Technologieoffenheit und Wettbewerb zu ermöglichen. Nur so können Kommunen die besten lokalen Lösungen für die Dekarbonisierung der Wärme finden. „Wir benötigen vielseitige und innovative Ansätze, von Nah- und Fernwärmenetzen über Wärmepumpen in Neubaugebieten bis hin zu Wasserstofftechnologien“, erklärt Jung.
Ein weiterer Aspekt, der von den Kommunen betont wird, ist die Sicherstellung der Versorgungssicherheit, die nur durch eine Kombination unterschiedlicher Ansätze gewährleistet werden kann. Die bloße Erweiterung der Stromnetze wird nicht ausreichen, um die stetig steigenden Anforderungen von Industrie, Gewerbe und Bevölkerung zu erfüllen. Um die fluctuationsreiche Erzeugung erneuerbarer Energien abzusichern, sind zusätzliche Maßnahmen notwendig: steuerbare Kraftwerke, moderne Speichersysteme und eine umfassende Wasserstoffinfrastruktur sind nur einige Beispiele für die notwendigen Schritte in diesem Bereich.
Die finanzielle Belastung, die die Energiewende für die Bürgerinnen und Bürger mit sich bringt, spielt eine entscheidende Rolle für deren Akzeptanz. Hier fordern die kommunalen Vertreter eine kosteneffiziente Dekarbonisierung und klare, verständliche Rahmenbedingungen. Eine Attraktivität für Investoren kann nur erreicht werden, wenn langanhaltende und marktfähige Zinsen für das eingesetzte Kapital angeboten werden. „Die Städte und Kommunen können die Herausforderungen der Energiewende nicht alleine stemmen. Sie brauchen Unterstützung von Bundes- und Europapolitik“, betont Jung.
Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG, hat ebenfalls auf diese Problematik hingewiesen. Er appelliert an die Bundesregierung, die Bedenken der kommunalen Vertreter ernst zu nehmen und von deren Expertise zu profitieren. „Ein stabiler, marktwirtschaftlicher Rahmen, der länger als eine Legislaturperiode Bestand hat, ist unerlässlich, um Vertrauen aufzubauen und Investitionen anzuregen“, so Alsheimer.
Die Thüga AG, als zentraler Bestandteil des größten Netzwerkes kommunaler Energie- und Wasserversorger in Deutschland, steht hinter diesen Forderungen. Mit über 100 Unternehmen in ihrer Gruppe setzt die Thüga sich für eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Energie- und Wasserversorgung ein. Im Jahr 2023 erwirtschaftete die Thüga-Gruppe einen Umsatz von über 53 Milliarden Euro, was sie zu einem der führenden Energieversorger in Deutschland macht. Ihre umfassende Expertise und ihre Position im Bereich der Erneuerbaren Energien unterstreichen die Bedeutung von kommunalen Strukturen, die eine zentrale Rolle im Rahmen der Energiewende spielen.
Insgesamt macht die Pressemitteilung der Stadtverwaltung Alzey deutlich, dass die Herausforderungen der Energiewende nur gemeinsam mit einer proaktiven und kooperativen Politik bewältigt werden können. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie die Weichen für die Energiepolitik der nächsten Jahre gestellt werden - es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Kommunen gehört und in die Entscheidungen einfließen. Informationen zur Thüga AG finden Sie unter www.thuega.de.