Die Strauchbeerenernte in Deutschland für das Jahr 2024 musste im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Rückgang von knapp 11 % hinnehmen. Diese Entwicklung ist bedauerlicherweise auf ungünstige Wetterbedingungen zurückzuführen, die eine der niedrigsten Ernten seit 2020 zur Folge hatten. Unter den verschiedenen Strauchbeerenarten bleibt die Kulturheidbeere die bedeutendste, während der Anbau von Himbeeren zunehmend in Gewächshäuser verlagert wird.
Auf einer Gesamtnutzfläche von 9 200 Hektar wurden lediglich rund 37 000 Tonnen Strauchbeeren geerntet, was einem Rückgang von 10,6 % gegenüber der Ernte im Vorjahr entspricht. Um die Ursachen für diesen Rückgang zu verstehen, ist es wichtig, die Witterungsbedingungen genauer zu betrachten. Frost während der Blütezeit, gefolgt von Trockenheit im Frühjahr und übermäßigen Regenfällen zur Zeit der Ernte, haben die Erntemengen erheblich negativ beeinflusst. Im Vergleich zu den letzten sechs Jahren zeigt sich, dass die Ernte um 10,5 % gesunken ist, was die Herausforderungen für die Landwirte und die gesamte Branche verdeutlicht.
Die Kulturheidbeeren machen trotz der allgemeinen Ernteeinbußen einen bemerkenswerten Anteil von 41 % an der gesamten Strauchbeerenernte aus. Mit einer geernteten Menge von 15 100 Tonnen fiel der Rückgang hier jedoch moderat aus, lediglich 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Hingegen gab es bei anderen wichtigen Strauchbeerenarten größere Abweichungen: So stieg die Menge an Himbeeren auf 7 000 Tonnen, was einem Anstieg von 4,4 % entspricht, während die Ernten an roten und weißen Johannisbeeren um 20,5 % auf 6 800 Tonnen sanken und die Schwarze Johannisbeeren sogar um 30,1 % auf nur 2 800 Tonnen fielen.
Eine interessante Entwicklung zeigt sich im Anbau von Himbeeren. Traditionell wurde ein Großteil der Himbeeren im Freiland produziert, doch ein klarer Trend zur Produktion in Gewächshäusern zeichnet sich ab. Der Anbau von Himbeeren in Gewächshäusern ist mittlerweile auf 450 Hektar gestiegen, was eine Anpassung an die sich verändernden klimatischen Bedingungen darstellt. Das geschützte Anbauen ermöglicht optimale Wachstumsbedingungen und führt zu insgesamt besseren Erträgen. Insgesamt wurden 18 % der Strauchbeerenernte in geschützten Anbausystemen erzielt, was einen Anstieg von 7,1 % im Vergleich zum Jahr 2023 bedeutet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in diesem Jahr zu berücksichtigen ist, betrifft die ökologische Strauchbeerenernte. Diese fiel um 15 % auf 4 200 Tonnen, obwohl die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 3,1 % auf 2 980 Hektar gestiegen ist. Die im ökologischen Anbau bedeutendsten Kulturarten umfassten Aroniabeeren, Kulturheidbeeren und Sanddorn, was die wachsende Nachfrage nach nachhaltig produzierten Lebensmitteln unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Strauchbeerenernte 2024 in Deutschland vor verschiedenen Herausforderungen steht. Während die Kulturheidbeere ihre führende Position behauptet und der Anbau von Himbeeren zunehmend sich wandelt, bleibt abzuwarten, wie sich die Wetterbedingungen und die Nachfrage entwickeln werden. Die Branche wird gefordert sein, innovative Ansätze zu finden, um den Herausforderungen der Zukunft besser zu begegnen und gleichzeitig die ökologischen Anbaumethoden zu fördern.