Gastgewerbe in der Krise: Umsatzrückgang trotz nominaler Zuwächse

Statistisches Bundesamt veröffentlicht ernüchternde Zahlen für 2024
**Pressemitteilung: Gastgewerbeumsatz 2024 real voraussichtlich um 2,1 % niedriger als 2023** WIESBADEN (ots) – Am 21. Januar 2025 präsentierte das Statistische Bundesamt (Destatis) die vorläufigen Schätzungen des Gastgewerbeumsatzes für das Jahr 2024. Der Bericht zeigt, dass der reale Umsatz des Gastgewerbes im Vergleich zu 2023 voraussichtlich um 2,1 % gesunken ist, während der nominale Umsatz bei 1,0 % Zuwachs liegt. Diese Zahlen sind ein klarer Hinweis darauf, dass obwohl die Preise gestiegen sind und nominale Gewinne erzielt wurden, die Branche noch stark unter den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie leidet. Ein besonders alarmierender Punkt ist der Vergleich der realen Umsätze mit den Zahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Der reale Umsatz des Gastgewerbes wird voraussichtlich um 12,6 % niedriger ausfallen als im Jahr 2019. Während der nominale Umsatz aufgrund erheblicher Preissteigerungen um 10,4 % ansteigt, bleibt die Branche hinter den Erlösen zurück, die vor der Pandemie erzielt wurden. **Monatliche Entwicklungen im Gastgewerbe** Eine detaillierte Betrachtung der Monate von Januar bis November 2024 zeigt, dass in nur drei der elf Monate (Februar, März und November) der reale Umsatz über dem des Vorjahres lag. In den restlichen Monaten war ein Rückgang der realen Umsätze zu verzeichnen, was insbesondere die Gastronomie betrifft, die in dieser Zeit einen Umsatzrückgang von 3,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen musste. Im Gegensatz dazu erlebte die Beherbergungsbranche einen moderaten Rückgang von 0,4 %. Besonders auffällig war der Umsatz im November 2024, der im Vergleich zum Vormonat um 3,9 % real gestiegen ist. Dies kann teilweise auf saisonale Faktoren zurückgeführt werden. Dennoch blieb der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 0,1 % hinter den Erwartungen zurück; nominal jedoch stieg er um 2,5 %. Hierbei ist zu beachten, dass der Vergleich zum November 2019 einen Rückgang von real 14,1 % zeigt, was die tiefen Spuren verdeutlicht, die die Pandemie in der Branche hinterlassen hat. In der Gastronomie betrug der reale Umsatzanstieg im November 3,4 % im Vergleich zum Vormonat, jedoch betrug der Rückgang im Vergleich zum November 2023 1,8 %. Zudem lag der Umsatz um 17,1 % unter dem Niveau von November 2019. Die Beherbergungsunternehmen verzeichneten im November ein Umsatzplus von 5,2 % im Vergleich zum Oktober, während die realen Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 % stiegen, jedoch auch hier ein Rückgang von 4,9 % im Vergleich zu November 2019 zu verzeichnen ist. **Methodische Hinweise und Prognosen** Die Schätzung der realen und nominalen Jahresumsätze für 2024 basiert auf dem Umsatz der ersten elf Monate sowie den Erwartungen für den Dezember. Die ermittelten Werte berücksichtigen Preissteigerungen sowie eventuelle Anpassungen in der Statistik nach einem Zeitraum von zwölf Monaten. Die Bandbreite der Umsatzentwicklung im Gastgewerbe für 2024 wurde dabei auf real zwischen -2,2 % und -1,9 % sowie nominal zwischen +0,9 % und +1,2 % angesetzt. Im Rahmen der genannten Verbesserungen und Erhebungsmethoden ist darauf zu achten, dass bei der Analyse der Konjunkturindikatoren unterschiedliche Zeiträume herangezogen werden müssen. Die saison- und kalenderbereinigten Werte bieten wichtige Hinweise auf die kurzfristige Entwicklung, während die Jahresvergleiche sowohl saisonale als auch kalendarische Effekte berücksichtigen und längere Trends ausweisen. Die Berichterstattung über die Gastgewerbestatistik wird auch weiterhin mit den Ergebnissen der Tourismusstatistik abgeglichen, um ein umfassendes Bild der Wirtschaftslage zu bieten. In diesem Kontext ist es wesentlich, dass auch die Methoden und die zugrunde liegenden Annahmen beachtet werden, um eine möglichst genaue Interpretation der Daten zu gewährleisten. **Zusätzliche Informationen und Ressourcen** Für detailliertere Informationen stehen den Interessierten die Erläuterungen zur Statistik sowie die Qualitätsberichte zur Verfügung. Längere Zeitreihen zur Monatsstatistik können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Das Statistische Bundesamt arbeitet kontinuierlich daran, die Daten zu aktualisieren und alle relevanten Informationen über das Dashboard Deutschland bereitzustellen, um einen umfassenden Überblick über die wirtschaftliche Lage der Branche zu gewährleisten. Diese Pressemitteilung wird, sofern verfügbar, durch weitere Informationen und Verlinkungen ergänzt und ist unter www.destatis.de/pressemitteilungen einsehbar.
Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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