Ehe im Rückgang: Warum immer weniger Deutsche den Bund fürs Leben schließen

Neue Statistiken enthüllen überraschende Trends zum Stand der Ehe in Deutschland
**Pressemitteilung** **WIESBADEN (ots)** – Die Bedeutung der Ehe in der deutschen Gesellschaft hat sich in den letzten drei Jahrzehnten erheblich gewandelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Welttag der Ehe am 9. Februar 2024 mitteilte, ist die Zahl und der Anteil der verheirateten Personen in der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands kontinuierlich gesunken. 1993 waren noch 60 % der Bevölkerung ab 18 Jahren verheiratet, während dieser Anteil Ende 2023 auf gut 50 % gefallen ist. Dies entspricht rund 35 Millionen Menschen, die in einer Ehe leben. Der Rückgang der ehelichen Bindungen wird besonders deutlich, wenn man die Zahlen der vergangenen 30 Jahre vergleicht. Im Jahr 1993 lebten noch rund 39,3 Millionen Erwachsene in einer Ehe, was einem Anteil von 60 % aller volljährigen Personen entsprach. Der aktuelle Rückgang ist auch mit einer signifikanten Zunahme des Anteils der ledigen Bevölkerung verbunden: Ende 2023 waren 22,6 Millionen Menschen ab 18 Jahren ledig, was einem Anstieg von 24 % auf rund 33 % der erwachsenen Bevölkerung seit 1993 entspricht. ### Durchschnittsalter bei der ersten Heirat auf neuem Höchststand Eine weitere wesentliche Veränderung zeigt sich im Durchschnittsalter bei den ersten Eheschließungen. Dieser Wert ist seit 1993 um rund sechs Jahre gestiegen und erreicht nun mit 32,8 Jahren für Frauen und 35,3 Jahren für Männer einen neuen Höchststand. Vor drei Jahrzehnten lag das Durchschnittsalter für Frauen noch bei 26,8 Jahren und für Männer bei 29,2 Jahren. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Lebensentscheidungen der heutigen Generation wider, die oft mehr Wert auf berufliche Ausbildungen, persönliche Entwicklung und finanzielle Stabilität legen, bevor sie den Schritt in die Ehe wagen. ### Rückläufige Eheschließungszahlen Ein weiterer Indikator für den Wandel der gesellschaftlichen Einstellung zur Ehe ist die Zahl der Eheschließungen, die sich ebenfalls auf einem langfristig rückläufigen Kurs befindet. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 361.000 Ehen geschlossen, was den zweitniedrigsten Stand seit 1950 darstellt. Erstaunlicherweise heirateten mehr als drei Viertel (78 %) der Eheschließenden zum ersten Mal, was darauf hinweist, dass eine große Anzahl der Partnerschaften auf die traditionellen Werte des Heiratsinstituts zurückgreift. Darüber hinaus schlossen gut 97 % der Eheschließungen Paare unterschiedlichen Geschlechts, während etwa 3 % auf gleichgeschlechtliche Paare entfielen. Die rechtliche Gleichstellung durch die Einführung der „Ehe für alle“ im Oktober 2017 hat seit dem Berichtsjahr 2018 auch gleichgeschlechtliche Eheschließungen in die offizielle Statistik integriert. ### Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklung der Ehe in Deutschland von einem signifikanten Rückgang der Heiratszahlen und -anteile geprägt ist, was auf veränderte gesellschaftliche Normen und Lebensstile hindeutet. Diejenigen, die sich für die Ehe entscheiden, tun dies in einem höheren Alter und häufig aus der Überzeugung heraus, dass langfristige Bindungen einen stabilen Rahmen für Familie und das individuelle Lebensglück bieten können. Für weitere Informationen und detaillierte Statistiken stehen die genauen Daten im Statistischen Bericht – „Eheschließungen 2023“ zur Verfügung. Diese Informationen sowie umfassende Daten zur Bevölkerung nach Familienstand und Altersgruppen sind auch unter www.destatis.de/pressemitteilungen abrufbar. **Ende der Pressemitteilung**
Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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