Abriss oder Erhalt? Kontroverse um die Kreisberufsschule Homberg
Landrat und Erste Kreisbeigeordnete stellen sich gegen kritische StimmenIn einer aktuellen Auseinandersetzung um den Abriss der ehemaligen Zweigstelle der Kreisberufsschule in Homberg (Ohm) haben Landrat Dr. Jens Mischak und der Erste Kreisbeigeordnete Patrick Krug deutliche Worte gefunden. Sie reagieren auf die kritischen Äußerungen von Barbara Schlemmer, Fraktionsvorsitzende der Ökologischen Liste Homberg (Ohm), die das Vorhaben in Frage gestellt hat. Mischak und Krug weisen die Vergleiche zum Denkmalschutzverfahren entschieden zurück und bekräftigen, dass das Hessische Denkmalschutzgesetz ordnungsgemäß zur Anwendung kommt.
Der rechtliche Rahmen des Denkmalschutzes
Dr. Mischak und Krug betonen die Bedeutung des Hessischen Denkmalschutzgesetzes und dessen korrekte Anwendung im aktuellen Fall. Sie verdeutlichen, dass bei unterschiedlichen Einschätzungen zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Kreisausschuss, der als Untere Denkmalschutzbehörde fungiert, das Ministerium als übergeordnete Instanz eine Entscheidung treffen kann.
Entscheidung zum Abriss und die Rolle der Stadt
Bereits im Jahr 2013 wurde eine Abbruchgenehmigung für die ehemalige Zweigstelle der Kreisberufsschule erteilt. Verschiedene Projekte zur Umnutzung des Gebäudes scheiterten aus unterschiedlichen Gründen. Im Mittelpunkt der aktuellen Planungen steht die Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum, der ein überragendes öffentliches Interesse darstellt. Nach Auffassung der Stadtverwaltung ist ein Abriss des Altbaus erforderlich, um die dringend benötigten, barrierefreien Wohnungen errichten zu können. Dr. Mischak und Krug stellen klar, dass Barbara Schlemmer keinen Einfluss auf diese Entscheidung hat.
Öffentliches Interesse und notwendige Maßnahmen
Die Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum wird als ein übergeordnetes öffentliches Interesse angesehen. Diesem Ziel ordnet sich die Entscheidung für den Abriss des Altbaus unter. Die Neugestaltung der Fläche soll den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung gerecht werden und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger durch moderne, barrierefreie Wohneinheiten erheblich steigern.
Weiterführende Betrachtungen
Der Fall wirft Fragen zur Balance zwischen Denkmalschutz und zeitgemäßer Stadtentwicklung auf. Die Abwägung von Erhalt versus Abriss in solchen Fällen bleibt ein komplexes Thema, bei dem unterschiedliche Interessen berücksichtigt werden müssen. Auch die Integration der neuen Wohnprojekte in das bestehende Stadtbild wird von Bedeutung sein, um den Charakter der Stadt zu bewahren.
Die Diskussion zeigt exemplarisch, wie die Interessen von Denkmalschutz und moderner Stadtplanung aufeinandertreffen können. Der Dialog zwischen den verschiedenen Beteiligten wird entscheidend sein, um eine für alle Seiten tragfähige Lösung zu finden.