Wohnungstausch als Lösung für Marburgs Wohnungsnot
Stadtgespräch am 27. März: Experten stellen innovatives Konzept für ältere Mieter und Familien vorMarburg auf der Suche nach neuen Wohnlösungen: Wohnungstausch als innovative Idee
Die Universitätsstadt Marburg steht vor der Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum für ihre Bürger bereitzustellen. Im Rahmen dieser Bemühungen wird am 27. März ein spannendes Stadtgespräch stattfinden, bei dem Experten von der Vereinigten Bonner Wohnungsbau AG ihre Erfahrungen und Strategien zum Thema Wohnungstausch vorstellen.
Das Konzept des Wohnungstauschs: Ein Erfolgsmodell aus Bonn
In Bonn hat sich ein bemerkenswertes Projekt entwickelt, das als Vorbild für Marburg dienen könnte. Hier wurden ältere Menschen ermutigt, in kleinere, barrierefreie Wohnungen zu ziehen. Dies geschah, um Familien mit Kindern zu ermöglichen, in die frei werdenden, größeren Wohnungen einzuziehen. Die Idee ist einfach, aber genial: Ein gezielter Wohnungstausch, der sowohl ältere Menschen als auch junge Familien entlastet und gleichzeitig für mehr Wohnraum sorgt.
- Natalija Horn und Detlef Eckert von der Vereinigten Wohnungsbau AG berichten über die Hintergründe und den Erfolg des Projekts.
- Die Politik in Bonn hat aktiv die Wohnungsgesellschaft der Stadt einbezogen und ein Konzept für den Austausch entwickelt.
- Das Pilotprojekt hat dazu geführt, dass 30 größere Wohnungen und fünf Einfamilienhäuser frei wurden.
- Am 1. Juni 2023 konnten alle neuen Mieter ihre Wohnungen beziehen – und das mit nur einem Mieterwechsel bis dato.
Marburgs eigene Wohnraumstrategie: Den Herausforderungen begegnen
Stadtbaurat Dr. Michael Kopatz zeigt sich offen für unkonventionelle Lösungen im Wohnungsbau. Er betont, dass die Bedürfnisse der Bewohner sich im Laufe der Jahre verändert haben. Während früher kleinere Wohnungen genügten, ist der Anspruch an Wohnraum deutlich gestiegen. Ein Paar ohne Kinder wäre vor 30 Jahren mit 65 Quadratmetern zufrieden gewesen, während heute eher 95 Quadratmeter als angemessen erachtet werden.
„Wir dürfen uns nicht nur auf große Neubauoffensiven konzentrieren“, erklärt Kopatz. „Die bereits verfügbare Wohnfläche muss besser genutzt werden.“ Beispiele wie:
- Komfortable Klein-Appartements
- Mehrgenerationen-Häuser
- Umbauten im Bestand, z. B. in Einliegerwohnungen
- Clusterwohnungen oder Wohngemeinschaften für Senior*innen
Bedarfsgerechtes Wohnen in Marburg
Kopatz sieht auch das Potenzial, ein ähnliches Modell wie in Bonn in Marburg zu implementieren. Es könnte vor allem in den Stadtteilen funktionieren, wo viele Menschen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben möchten. „Deshalb ist es wichtig, in den Außenstadtteilen passende kleinere Wohnangebote zu schaffen“, fasst er zusammen. Die dadurch frei werdenden großen Wohnungen können jungen Familien zugutekommen.
Das „Marburger Stadtgespräch“ ist eine Plattform, auf der diese und weitere Ideen präsentiert und diskutiert werden. Es bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich über innovative Wohnkonzepte zu informieren und aktiv am Wandel der Wohnraumsituation in Marburg teilzuhaben.
Details zur Veranstaltung
- Datum: Donnerstag, 27. März
- Uhrzeit: 18:30 Uhr
- Ort: Sitzungssaal des Bauamts, Marburg
Diese Veranstaltung hebt das Thema „Wohnen optimieren“ hervor und bietet wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten, die der Wohnungstausch und innovative Wohnmodelle bieten können.