Heinz J. Ostermann und Prof. Jens-Christian Wagner wurden mit dem Preis 'Das unerschrockene Wort' für ihren mutigen Einsatz gegen Rechtsextremismus ausgezeichnet.
Foto: © Jens Meyer, privat

Mit Mut gegen den Extremismus: Diese Helden werden ausgezeichnet!

Berliner Buchhändler und Historiker erhalten den Preis „Das unerschrockene Wort“ für ihren unermüdlichen Einsatz.

In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend mit Herausforderungen durch Rechtsextremismus und Populismus konfrontiert ist, setzt das Engagement mutiger Einzelpersonen wichtige Zeichen. Die 16 Lutherstädte Deutschlands ehren mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ Menschen, die sich durch ihren unerschrockenen Einsatz gegen solche gesellschaftlichen Verwerfungen auszeichnen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an den Berliner Buchhändler Heinz J. Ostermann und den Historiker Prof. Jens-Christian Wagner verliehen. Die Verleihung findet am 28. März in Augsburg statt.

Engagement gegen Rechtsextremismus auf verschiedenen Ebenen

Heinz J. Ostermann, Buchhändler im Berliner Stadtteil Neukölln, und Prof. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Weimar, stehen mit ihrem Engagement beispielhaft für Zivilcourage. Während Heinz J. Ostermann aus der Zivilgesellschaft heraus agiert, kämpft Prof. Wagner aus der Perspektive von Wissenschaft und Institutionen gegen den Rechtsruck in Deutschland. Beide eint der Wille, die demokratischen Grundwerte zu verteidigen und für eine freie Gesellschaft einzutreten.

Heinz J. Ostermann: Buchliebhaber mit unerschütterlichem Mut

Nach dem Einzug der AfD ins Berliner Abgeordnetenhaus organisierte Ostermann zusammen mit anderen Buchhändlern in Neukölln kritische Diskussionsveranstaltungen, die Position gegen den aufkommenden Rechtspopulismus bezogen. Angesichts der Bedrohung durch Brandanschläge und Zerstörungen seiner Buchhandlung Leporello initiierte er die Neuköllner Initiative „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“.

Sein Motto: „Wir alle sind aufgerufen für unsere Demokratie einzustehen und diese zu verteidigen.“ Trotz Polizeischutzes und der Bedrohungen setzt Ostermann seine Arbeit unermüdlich fort und engagiert sich für die Aufklärung von Vorfällen im sogenannten Neukölln-Komplex.

Prof. Jens-Christian Wagner: Historische Aufklärung als Waffe gegen Extremismus

Prof. Wagner widmet sich der Aufklärung und der Vermittlung historisch fundierten Wissens, um gegen Geschichtsrevisionismus und die Verharmlosung des Nationalsozialismus vorzugehen. Er entlarvt die Losung von AfD und Co. nach einer „erinnerungspolitischen Wende“ als Angriff auf die Arbeit der Gedenkstätten und die historische Wahrheit. Ungeachtet der Morddrohungen und Anfeindungen, die er erhält, setzt er seine Arbeit fort und betont, dass es entscheidend ist, sich nicht einschüchtern zu lassen.

Standhaftigkeit im Sinne Martin Luthers

Die Preisträger stehen für den Mut, den einst Martin Luther vor Kaiser Karl V. bewies, als er sich weigerte, seine Thesen zu widerrufen. Diese Standhaftigkeit ehrt der Preis „Das unerschrockene Wort“. Die Auszeichnung wird seit 1996 alle zwei Jahre vergeben und erinnert an den Mut und die Zivilcourage, die in einer freien und demokratischen Gesellschaft notwendig sind.

Ein Zeichen gegen das Wiederaufleben extremistischer Tendenzen

Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies unterstreicht die Bedeutung des Preises: „80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz hetzen rechtsextreme Verführer wieder Menschen mit falschen Behauptungen auf. Es ist wichtiger denn je, klare Zeichen zu setzen.“

Der Bund der Lutherstädte und seine Mission

Dem Bund der Lutherstädte gehören 16 Städte an, darunter Marburg, Augsburg, und viele weitere. Diese Städte haben historische Verbindungen zu Martin Luther und seiner Arbeit. Mit der Vergabe des Preises stärken sie das Engagement gegen extremistische Strömungen und fördern Zivilcourage.

Die nächste Verleihung des „Das unerschrockene Wort“ findet am 28. März in Augsburg statt und wird die unerschrockene Arbeit von Heinz J. Ostermann und Prof. Jens-Christian Wagner würdigen.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
Mit Mut gegen den Extremismus: Diese Helden werden ausgezeichnet! | Symbolbild
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