
Marburgs Initiative „Stopp! Kein Plastik“: Ein wegweisender Schritt für die Umwelt
Strengere Regeln zur Minimierung von Störstoffen in Biotonnen sollen die Qualität des Bioabfalls verbessern – wie die Stadt Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Umweltschutz einbindet.In einem bemerkenswerten Schritt zur Förderung des Umweltschutzes und der Kreislaufwirtschaft hat die Stadt Marburg eine neue Initiative ins Leben gerufen, um die Verunreinigung der Biotonnen zu minimieren. Unter dem Motto „Stopp! Kein Plastik“ wird es ab Mai striktere Regelungen geben, die eine deutliche Verbesserung der Qualität des Bioabfalls zum Ziel haben.
Initiative zur Mülltrennung: „Stopp! Kein Plastik“
Die Stadt Marburg wird ab Mai die gesetzliche Obergrenze für „Störstoffe“ in Biotonnen auf ein Prozent senken. Dies ist ein bedeutender Schritt, um die Kompostierung zu fördern und sicherzustellen, dass nur geeignete organische Abfälle zur Herstellung von Biogas und Kompost verwendet werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind eine umfassende Aufklärung und Sensibilisierung der Bürger*innen entscheidend. Die Aktion „Stopp! Kein Plastik“ wird mit informativen Aufklebern auf den Biotonnen umgesetzt. Diese geben klare Anweisungen zur richtigen Entsorgung von Bioabfällen und sind in mehreren Sprachen verfügbar.
Die entscheidende Rolle von Sensibilisierungsmaßnahmen
Zusätzlich zu den Aufklebern wird umfassend darüber informiert, welche Materialien in die Biotonne gehören. Kartoffelschalen und trockene Küchenreste sollten lose in die Tonne geworfen werden. Andere Abfälle können in Zeitungspapier oder Papiertüten entsorgt werden. In Ausnahmefällen sind auch kompostierbare Biofolien zulässig, wenn sie nicht verknotet werden, um die Biogasproduktion nicht zu beeinträchtigen.
Aktuelle Analysen und künftige Herausforderungen
Um die Belastung durch Störstoffe im Bioabfall zu überwachen, führt die Stadt Marburg zwei umfassende Störstoffanalysen durch. Diese beginnen im Februar und sollen im März abgeschlossen sein. Ziel ist es, präzise Daten zu sammeln, die Aufklärungsbedarf identifizieren und die Einhaltung der neuen Obergrenze gewährleisten.
„Diese Daten sind wichtig, damit wir wissen, wo Aufklärungsbedarf herrscht und wir ansetzen müssen“, sagte Sven Bratek, der Leiter der Kompostierungsanlage in Cyriaxweimar.
Auswirkungen von Plastik und die Bedeutung für die Umwelt
Untersuchungen zeigen, dass Menschen wöchentlich bis zu fünf Gramm Mikroplastik zu sich nehmen, was die Notwendigkeit unterstreicht, Plastikabfälle zu reduzieren. Die Stadt Marburg plant, mit umfassenden Informationskampagnen das Bewusstsein dafür zu schärfen und unterstützt Bürger*innen durch Beratungen von Praxis GmbH.
Die Rolle der Gemeinschaft bei der Zielerreichung
Die Stadt Marburg setzt auf die Unterstützung ihrer Bürger*innen, um das Ein-Prozent-Ziel zu erreichen. Neben den Aufklebern und Beratungen wird die aktualisierte Broschüre „Abfälle richtig sortiert? Abfallvermeidung ist Klimaschutz“ zur Verfügung gestellt. Diese bietet wertvolle Tipps zur Abfallvermeidung und kann auf der Webseite der Stadt heruntergeladen werden.
Zukunftsaussichten und Umweltbewusstsein
Bereits seit Ende der 90er Jahre ist Marburg Vorreiter in der Nutzung von Küchen- und Gartenabfällen für die Kompostierung. Die Kompostierungsanlage in Cyriaxweimar versorgt 400 Haushalte im Stadtwald mit Strom und Wärme. Der hochwertige Kompost kann zweimal jährlich kostenlos von Gartenbesitzer*innen abgeholt werden. Diese Erfolge unterstreichen die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für eine nachhaltige Zukunft.
Die Kampagne „Stopp! Kein Plastik“ ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Qualität des Marburger Bioabfalls sicherzustellen. Nur durch die Mitwirkung und Unterstützung der gesamten Gemeinschaft kann dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden.



