**Nr. 016/2025, 4. Februar 2025**
**Der Lahn-Dill-Kreis informiert:**
**Bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet sein – Feuerwehr-Schulung für Massenanfall von Verletzten**
Im Lahn-Dill-Kreis wird die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger großgeschrieben. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den verstärkten Bemühungen, die Einsatzkräfte im Bereich der Gefahrenabwehr besser auszubilden. Für das Jahr 2025 sind daher eine Reihe von Schulungsmaßnahmen vorgesehen, die sich vor allem mit kritischen Notfallszenarien auseinandersetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Schulung zu Massenanfall von Verletzten (MANV), aber auch Themen wie Einsatzsimulation und der Umgang mit Gerätewagen-Atemschutz stehen auf dem Programm.
In einer speziell für die Führungskräfte der Feuerwehren im Lahn-Dill-Kreis organisierten Veranstaltung erläuterten Johanna Koch, Sachbearbeiterin für Rettungsdienst und Gefahrenabwehr im Lahn-Dill-Kreis, sowie Noah Rothgerber, Organisatorischer Leiter des Rettungsdienstes, die komplexen Herausforderungen, die im Falle eines Massenanfalls von Verletzten zu bewältigen sind. „Bei einem MANV-Einsatz sind die regulären Kapazitäten des Rettungsdienstes häufig nicht ausreichend. Daher ist es unerlässlich, Sondereinheiten wie Sanitäts- und Betreuungszüge sowie eingerichtete Behandlungsplätze schnell und effektiv in den Einsatz einzubinden“, erklärte Johanna Koch, während die Teilnehmer aktiv zuhörten und wertvolle Fragen stellten.
Im Kontext des Lahn-Dill-Kreises wird von einem MANV ab einem Vorfall mit zehn oder mehr verletzten Personen gesprochen. Je nach Umfang können verschiedene Einsatzstichwörter zur Anwendung kommen. So bedeutet ein MANV 100, dass zwischen 50 und 100 Menschen betroffen sind, während der Begriff MANV 1000 auf Einsatzlagen hinweist, die mehr als 1.000 Verletzte betreffen.
Um im Ernstfall schnell, präzise und effizient handeln zu können, ist ein strukturiertes Einsatzkonzept unerlässlich. Johanna Koch und Noah Rothgerber gaben den Führungskräften hilfreiche Hinweise: „Im Ernstfall müssen wir außer der Feuerwehr und dem Rettungsdienst auch andere Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk (THW), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Bundeswehr oder spezialisierte Rettungshundestaffeln integrieren“, betonte Rothgerber.
Ein Schwerpunkt der Schulung war die Kooperation zwischen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst, welche für den Erfolg bei Großschadenslagen von entscheidender Bedeutung ist. Rothgerber hob hervor, dass festgelegte Strukturen, präzise Checklisten und definierte Abläufe notwendig sind, um die bestmögliche Versorgung der Verletzten zu gewährleisten. „Ein zentrales Ziel ist die schnelle Sichtung und Kategorisierung der Patientinnen und Patienten entsprechend der Schwere ihrer Verletzungen. Auch die effiziente Koordination der Einsatzkräfte und der optimale Einsatz der Rettungsmittel spielen eine entscheidende Rolle“, fügte er hinzu.
Die Bedeutung solcher Schulungen für Feuerwehrführungskräfte kann nicht unterstrichen genug werden. Sie fungieren als Multiplikatoren innerhalb ihrer Einheiten und sind dazu in der Lage, ihr erlerntes Wissen effektiver an ihre Kameraden weiterzugeben. Bereits nach der Veranstaltung äußerten die Teilnehmenden den Wunsch nach weiteren Schulungen, um die Abläufe bei einem MANV-Einsatz noch besser zu verinnerlichen.
Patrick Galla von der Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises zeigt sich erfreut über das rege Interesse und kündigte an: „Wir planen bereits weitere Veranstaltungen und Simulationen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit und gezielte Vorbereitung können wir in einem Ernstfall das Beste für die betroffenen Menschen erreichen.“ Zusammen mit seinem Kollegen Kristopher Heinz hat Galla die Fortbildung organisiert, die auch Unterstützung durch Mitglieder der Einsatzleitung des Rettungsdienstes sowie leitende Notärzte erfuhr.
Die Schulung verdeutlichte einmal mehr die Notwendigkeit, gut vorbereitet zu sein. In einem Bereich, in dem jede Sekunde zählt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Einsatzkräfte reibungslos zusammenarbeiten und die richtigen Entscheidungen treffen.
**Bildunterschrift 016_1:** Johanna Koch informierte die teilnehmenden Feuerwehrführungskräfte über die wichtigen Aspekte, die bei einem MANV-Einsatz berücksichtigt werden müssen. Foto: Lahn-Dill-Kreis
**Bildunterschrift 016_2:** Noah Rothgerber erklärte, wie die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst so effizient wie möglich gestaltet werden kann. Foto: Lahn-Dill-Kreis
**Bildunterschrift 016_3:** Viele Feuerwehrleute aus den Städten und Gemeinden des Lahn-Dill-Kreises kamen zur Schulung, um im Falle eines MANV-Einsatzes gut vorbereitet zu sein. Foto: Lahn-Dill-Kreis
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