Mehr als nur Symbole: Metacom unterstützt die Sprachentwicklung und Inklusion in Kindertageseinrichtungen

Die Mutter zweier Kinder aus der Haigerer Kindertageseinrichtung Klingelwiese hatte angeregt, so genannte Metacom-Symbole anzuschaffen, die zum leichteren Erlernen der deutschen Sprache, aber auch zur Förderung behinderter Kinder eingesetzt werden können.

"Sie haben den Stein ins Rollen gebracht, das war eine sehr gute Sache", bedankte sich Bürgermeister Mario Schramm bei einem Ortstermin im Kindergarten. Die Kita-Leiterin Bianka Sahm sowie Ina-Mareike Giangrande (Fachberatung Kindergärten der Stadtverwaltung) berichteten, dass die Symboltafeln bei den Kindern sehr gut ankommen und vielfältig genutzt werden. Metacom ist ein professionell und speziell für "Unterstützte Kommunikation" gestaltetes Symbolsystem. Über 10. 000 Symbole können in vielfältiger Weise als Kommunikationshilfsmittel genutzt werden und unterstützen die Entwicklung der Kinder Schritt für Schritt.

Wenn Sven (5) etwas trinken möchte, zeigt er auf ein Symbol

Wie das System eingesetzt werden kann, wird am Beispiel des fünfjährigen Sven Schick deutlich. Der Junge leidet am Angelman-Syndrom, einem Gendefekt. Sven kann nicht reden. Wenn er aber Durst verspürt, dann zeigt er seiner Mutter oder den Erziehern das entsprechende Trinken-Symbol und kann somit kommunizieren, ohne reden zu müssen. "Gebärden und Symbole sind für Sven die einzige Möglichkeit, sich verständlich zu machen", erklärt Mutter Katrin Schick: "Die Symbole sind eine große Erleichterung für die Eltern. " Zuhause hat Sven sogar einen kleinen Tablet-PC, auf dem er Symbole anklicken kann - anschließend wird das entsprechende Wort vorgelesen.

In der Kindertagesstätte Klingelwiese, in der derzeit 61 Mädchen und Jungen betreut werden, werden rund 200 Wörter durch Symbole dargestellt. Da es einen hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund gibt, setzen die Erzieherinnen und Erzieher die Tafeln auch zum Vermitteln der deutschen Sprache (Spracherziehung und Wortschatzerweiterung) ein. "Die Spielplatztafel unterstützt definitiv die Inklusion", ist Bianka Sahm überzeugt.

Ähnliche Tafeln sollen auch am Spielplatz in der Geisenbach angebracht werden

Wie Bürgermeister Schramm mitteilte, sollen ähnliche Tafeln bald auch am Spielplatz in der Geisenbach angebracht werden. Dieser Spielplatz soll speziell für Unter-Dreijährige gestaltet werden.

Foto: Ralf Triesch/Stadt Haiger

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