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Artenschutz am Radweg: Stadt hängt Haselmaushöhlen auf, um Lebensraum zu erhalten
Auf dem neuen Radweg zwischen Offdilln und Weidelbach hat die Stadt eine wichtige Auflage erfüllt: Sie hat 20 Haselmaushöhlen im Wald aufgehängt, um den heimischen Kleinnagern einen neuen Lebensraum zu bieten. Doch wird sich die Maßnahme als erfolgreich erweisen?12.07.2023, 06:32 Uhr • 4 Min. Lesezeit
Da von der Trasse des neuen Radweges zwischen Offdilln und Weidelbach die Haselmaus-Lebensbereiche betroffen sind, ist es aus naturschutzrechtlichen Gründen erforderlich, im Voraus des Radwegausbaus eine Ausgleichsmaßnahme für den Artenschutz vorzunehmen. Aus diesem Anlass bringen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachdienst III. 1 (Bauleitplanung, Bauordnung, Naturschutz) derzeit 20 Haselmaushöhlen im Wald rund um den entstehenden Radweg an.
Wichtige Auflage für die Genehmigung des neuen Wegs zwischen Offdilln und Weidelbach
Die Stadtverwaltung erfüllt mit dem Anbringen der Höhlen eine wichtige Auflage der Radwege-Genehmigung, die bereits vor dem Bau des Wegs zwischen Offdilln und Weidelbach umgesetzt werden muss: Der Radwegebau stellt einen Eingriff in Lebensräume von heimischen Tierarten dar, und deshalb muss an anderer Stelle ein neuer Lebensraum mit gleichen Bedingungen geschaffen werden. „So soll ein funktionierendes Ökosystem gesichert werden“, erklärt Sarah Spanknebel vom Haigerer Bauamt.
Damit die neuen Haselmaushöhlen tatsächlich zu einem attraktiven Unterschlupf für die Haselmäuse werden, muss bei der Anbringung der Häuschen einiges beachtet werden.
Im ersten Schritt muss ein Baum mit dichtem Aufwuchs gefunden werden, denn Haselmäuse suchen sich für ihren Nestbau einen Platz mit vielen Versteckmöglichkeiten. An einem stabilen Ast werden anschließend die Höhlen aus atmungsaktivem Holzbeton mit Hilfe eines Bügels befestigt. Damit ausreichend Schutz vor Waschbären oder Mardern besteht, müssen die Höhlen stabil hängen, weshalb sie im Bedarfsfall zusätzlich mit Seilen am Baum fixiert werden. Die „Höhlen“ haben an der Rückseite schlitzförmige Öffnungen, durch die die Haselmäuse Eintritt in ihr neues Nest bekommen.
Haselmaushöhlen sind im ganzen Jahr bewohnt
Die Kolleginnen und Kollegen aus dem städtischen Fachdienst III. 1 erhielten vor der Umsetzung eine fachkundige Einweisung von Tanja Wissenbach aus Weidelbach (Ortsbeauftragte für Vogelschutz in Weidelbach und Mitarbeiterin beim Haselmausmonitoring vom Land Hessen), auf dass die 20 Haselmaushöhlen zu einem attraktiven Unterschlupf werden.
Die Haselmaushöhlen müssen einmal im Jahr - Ende November oder Ende Februar - kontrolliert werden. Im Sommer ziehen die kleinen Nagetiere ihre Jungen in den Nestern auf, im Winter halten sie dort ihren Winterschlaf. Da die Höhlen im Monat Mai/Juni von der Stadtverwaltung aufgehängt wurden, besteht die gute Chance, dass bereits bei der ersten Kontrolle Spuren einer ersten erfolgreichen Haselmaus-Besiedlung zu finden sind.
Auf dem Foto: Sarah Spanknebel – Bauamt
Foto: Lea Siebelist/Stadt Haiger