
Alsfelds historische Haushaltsgenehmigung: Ein Signal für Vielfalt und Fortschritt
Mit einer Genehmigung wie selten zuvor legt die Stadt den Grundstein für Investitionen von 13 Millionen Euro – doch die finanziellen Herausforderungen bleiben bestehen.Die Stadt Alsfeld hat für das Jahr 2025 eine der frühesten Haushaltsgenehmigungen seit Jahrzehnten erhalten, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Bürgermeisters Stephan Paule hervorgeht. Die Genehmigung erfolgte durch den Landrat des Vogelsbergkreises und ermöglicht der Stadtverwaltung, wirtschaftlich handlungsfähig zu bleiben. Der Haushaltsplan, der am 5. Dezember 2024 beschlossen wurde, wird nach der öffentlichen Bekanntmachung am 8. Februar offiziell rechtskräftig.
Historische Haushaltsgenehmigung und ihre Bedeutung
Die Genehmigung des Haushalts am 29. Januar 2025 ist eine Premiere seit vielen Jahren und steht für die solide Verwaltungsarbeit von Alsfeld sowie die freundliche Genehmigungspraxis der Behörden. Seit dem Jahr 2012, als Alsfeld aufgrund finanzieller Schwierigkeiten unter den kommunalen Schutzschirm trat, ist es das erste Mal, dass die Genehmigung nicht durch das Regierungspräsidium, sondern durch den Landrat erfolgt.
Investitionen und Projekte für 2025
Die Stadt plant Investitionen in Höhe von rund 13 Millionen Euro. Zu den Projekten gehören:
- Sanierung und Umbau der KITA Berfa
- Sanierung des Minnigerodehauses mit Anbau
- Dachsanierung und PV-Anlage der KITA Krebsbach
- Erneuerung des Spielplatzes Alsfeld Schnepfenhain
- Abschluss der Baumaßnahmen im Erlenbad
- Endausbau des Neubaugebiets Beerenwiese/Aulenstück
- Renovierung der Gartenstraße Leusel sowie Gewässerrenaturierung und Hochwasserschutz im Schwalm-Gebiet
Weitere Maßnahmen umfassen Planungskosten für das Neubaugebiet „Reibertenröder Weg“, die Sanierung der Mehrzweckhalle Leusel, und viele denkmalrechtliche Sanierungen im Stadtgebiet.
Finanzielle Herausforderungen und Rücklagen
Der Haushaltsplan beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von etwa 50 Millionen Euro und weist ein Defizit von 3,4 Millionen Euro auf. Ursache für das Defizit sind die verschlechterten Bedingungen im kommunalen Finanzausgleich. Dennoch verfügt die Stadt über Rücklagen von 27,7 Millionen Euro aus den Jahren 2014 bis 2023. Diese Rücklagen ermöglichen es, das Defizit auszugleichen.
Hinweise des Landrats
Der Landrat hat die Genehmigung mit der Empfehlung erteilt, die geplanten Investitionen genau zu prüfen und abzuwägen, welche Ausgaben tatsächlich notwendig sind. Pflichtaufgaben sollen Vorrang vor freiwilligen Leistungen haben.
Zukunftsausblick und wirtschaftliche Vorsicht
Bürgermeister Paule betont die Notwendigkeit, die finanzielle Situation der Stadt mit Entschlossenheit anzugehen. Weitere Investitionen in Infrastruktur und Stadtentwicklung sind geplant, jedoch gibt es wenig finanziellen Spielraum. Paule mahnt, dass die Stadt nicht dauerhaft von ihren Rücklagen zehren kann und es wichtig sei, die finanzielle Zukunft auch für kommende Generationen abzusichern.
"Auch der größte Haufen Geld ist schnell leer, wenn nicht wieder etwas obendrauf kommt," bemerkte Paule und hebte damit die Dringlichkeit hervor, wirtschaftlich tragfähige Entscheidungen zu treffen.