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Fritz Husemann: Ein würdiger demokratischer Kämpfer | Symbolbild

Fritz Husemann: Ein würdiger demokratischer Kämpfer

Die Beisetzung von Fritz Husemann vor neun Jahrzehnten war ein Akt der Trauer und des Widerstands – sein mutiger Kampf für Demokratie und Gerechtigkeit endete tragisch im KZ.
Von Redaktion Bochum
24.04.2024, 19:55 Uhr3 Min. Lesezeit
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Am 26. April 1935, vor fast neun Jahrzehnten, fand unter großem Andrang die Beisetzung von Fritz Husemann statt. Trotz eines Verbots der Gestapo versammelten sich etwa 1000 Menschen auf dem Bochumer Hauptfriedhof, um dem ehemaligen Reichstagsabgeordneten und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime die letzte Ehre zu erweisen.

Vom Maurer zum Gewerkschafter

Fritz Husemann, geboren 1873 in Leopoldsthal, zog 1892 ins Ruhrgebiet und arbeitete zunächst als Maurer und Bergmann. Nach seiner Beteiligung an einem Bergarbeiterstreik im Jahr 1893 vertiefte Husemann sein Engagement in der Gewerkschaftsbewegung, stieg 1904 zum Gewerkschaftssekretär auf und wurde später Leiter des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands. Auch politisch war Husemann aktiv, unter anderem als Mitglied des Bochumer Arbeiterrates und des Preußischen Landtags.

Kampf und Ende eines Demokraten

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten organisierte Husemann 1933 eine der größten Demonstrationen für die Demokratie in Bochum. Trotz mehrfacher Verhaftungen und Gefahren blieb er in Deutschland, um für die Freilassung anderer Regimegegner zu kämpfen. Sein Engagement endete tragisch: Nach seiner letzten Verhaftung wurde er ins KZ Esterwegen gebracht, wo er an den Folgen der Misshandlungen starb. Die offizielle Todesursache lautete „Auf der Flucht erschossen“, eine Behauptung, die allgemein angezweifelt wurde.

Letzte Ruhestätte als Mahnmal

Die Beerdigung von Fritz Husemann war nicht nur ein Akt der Trauer, sondern auch ein Zeichen des Widerstands. Heute erinnert ein Grabmal auf dem Hauptfriedhof, auf dem Husemann neben 19 weiteren KZ-Opfern ruht, an seinen unermüdlichen Einsatz für die Demokratie und die Bergarbeiter. Der Wilhelmsplatz in Bochum wurde zu seinen Ehren 1947 in Husemannplatz umbenannt und auch vor dem Reichstag in Berlin wird seiner gedacht.

Andenken an einen mutigen Demokraten

Dr. Kai Rawe, Leiter des Stadtarchivs Bochum, betont die Bedeutung von Husemanns Einsatz: „In Zeiten massiver Anfeindungen blieb Fritz Husemann seinen Überzeugungen treu und bezahlte seinen Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit letztendlich mit seinem Leben.“

In Bochum bleibt Fritz Husemann eine wichtige historische Figur, dessen Lebenswerk auch heutige Generationen zu Mut und Standhaftigkeit in der Verteidigung der Demokratie inspiriert.

Quellenangaben und Änderungsprotokoll
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