Die Bedeutung der ersten Wahl für junge Menschen

Vermittlung von politischer Teilhabe und Unterstützung für Erstwähler

Am 9. Juni dürfen Jugendliche ab 16 Jahren erstmals wählen gehen - auf kommunaler Ebene und europaweit. Die erste Wahl bedeutet vor allem ganz viel Neuland. Daher hat die Stadt Offenburg Anfang Mai zum Erstwählerforum in den Salmen eingeladen. Am verkaufsoffenen Sonntag im April war das Team der städtischen Jugendarbeit mit einem Stand präsent. Auch eine Kreativkampagne lief.

Wählen als Grundrecht und Demokratie-Teilhabe

Ganz häufig werde die Frage gestellt, ob Wählen wichtig sei, was denn die eigene Stimme bewirke? Anja Fuchs, Sachgebietsleiterin Kinder- und Jugendarbeit, will mit ihrem Team vermitteln, dass Wählen nicht überall so ein selbstverständliches Grundrecht sei wie in Deutschland. Wählen bedeute aktives Mitwirken an der Demokratie, indem wir unseren Vertreter*innen für die politischen Gremien unsere Stimme geben: "Diese entscheiden über viele Themen von morgen, die uns in Zukunft betreffen werden." Für Oberbürgermeister Marco Steffens, der die rund 50 Teilnehmenden an dem Forum begrüßte, steht fest: "Die Perspektiven der Jugendlichen sind wichtig für unser Miteinander und für unsere Gesellschaft. Ich begrüße es, dass auch sehr junge Menschen die Möglichkeit haben, noch intensiver an den Entscheidungen zu partizipieren und ordentliche Mitglieder des Gemeinderates zu werden. So werden junge Menschen motiviert, sich frühzeitig ernsthaft mit der repräsentativen Demokratie auseinanderzusetzen und mitzuwirken. Politik und Demokratie müssen erlernt und erfahren werden. Junge Menschen bringen eine neue Herangehensweise und frischen Wind in die Arbeit der Parteien, Wählervereinigungen und Gremien. Davon kann die Gesellschaft nur profitieren."

Unterstützung für Erstwähler

Wie geht Wählen eigentlich? Was macht der Gemeinderat? Und wie fülle ich die Stimmzettel richtig aus? Die Antworten auf die Fragen der Erstwähler*innen dürften auch für viele, die den Weg zur Urne schon öfter zurückgelegt haben, interessant sein. Gerade die Stimmabgabe zur Wahl des Gemeinderats ist mit der Abgabe von 40 Stimmen nicht so einfach - vor allem mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Stimmabgabe. Hier hilft im Vorfeld der Wahlen die Schulsozialarbeit und Jugendarbeit der Stadt, um Hürden abzubauen und Fragen zu beantworten. Die Mitarbeitenden sind darin geschult, das Neutralitätsgebot zu wahren und trotzdem junge Menschen bei ihrer ersten Wahl zu unterstützen.

Selbstlernmodul für junge Wähler

Die städtischen Fachleute empfehlen das Selbstlernmodul von Erste Wahl BW - dort sind die Informationen gerade für Jugendliche einfach erklärt und mit Videos und in Quizform dargestellt. "Das lässt sich auch als Familienaktion verwenden", empfiehlt Anja Fuchs. Am 9. Juni wählen rund 8,6 Millionen Menschen in Baden-Württemberg ihre kommunalen Vertretungen, davon 500.000 zum ersten Mal. Erstmals dürfen sich auch junge Menschen ab 16 zur Wahl stellen.

Weitere Informationen zur Kommunalwahl

Wer in einem Ortsteil wohnt, kann gegebenenfalls zusätzlich auch einen Ortschaftsrat wählen. Parallel werden auch Stimmen für die Kreistagswahl auf zusätzlichen Stimmzetteln gesammelt.

Hinweis zur Europawahl

Am 9. Juni wird nicht nur der Gemeinderat gewählt, sondern es findet auch die Wahl zum Europaparlament statt. Hier können ebenfalls alle ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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