Thomas Brosi, der Leiter der Laufer Kläranlage, steht gemeinsam mit seinem Team vor den drei Zulaufpumpen, die im Rahmen des anstehenden Umbaus ersetzt werden.
Foto: © Andreas Kirchmayer / Stadt Lauf

Revolution im Kläranlagenbau: Umstrukturierung in Lauf

2024 startet der Umbau der Zentralkläranlage für zukünftige Umweltstandards – 7 Millionen Euro Investition in Technik und Nachhaltigkeit.

Umbau der Laufer Zentralkläranlage: Ein notwendiger Schritt in die Zukunft

Die Laufer Zentralkläranlage wird im kommenden Jahr umfangreich umgebaut, um den aktuellen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Ab dem 1. Januar 2028 muss die Anlage in der Lage sein, einen erhöhten Mischwasserzufluss von 400 Litern pro Sekunde zu bewältigen. Dies stellt eine Steigerung von 40 Litern pro Sekunde im Vergleich zu den bisherigen Vorgaben dar und zeigt deutlich, dass die Zeit für Verbesserungen gekommen ist.

Notwendigkeit und Planung

Der Leiter der Laufer Kläranlage, Thomas Brosi, hebt hervor, dass die bestehende Einrichtung, die seit 1998 eine einzige Rechenstraße in Betrieb hat, häufig an ihre Grenzen stößt, insbesondere bei Regenwetter. Der Umbau ist daher nicht nur wünschenswert, sondern dringend notwendig.

Um den Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein solider Plan entwickelt, der die Errichtung eines Grobrechens und einer zweistraßigen Rechenanlage in einem Bauwerk mit trocken aufgestelltem Pumpwerk umfasst. Diese neuen Rechenstraßen sind darauf ausgelegt, etwa 300 Liter Abwasser pro Sekunde zu bewältigen, was die Effizienz erheblich steigern wird – selbst während Wartungsarbeiten kann der Betrieb aufrechterhalten werden.

Technische Details des Umbaus

  • Installation eines Grobrechens zur Vorbehandlung von Abwasser, der auch unsachgemäße Entsorgungen wie feuchtes Toilettenpapier herausfiltert.
  • Austausch der drei Zulaufpumpen, die seit 1998 im Einsatz sind. Künftig wird es zwei Pumpen mit je 200 Litern pro Sekunde und eine Trockenwetterpumpe mit 100 Litern pro Sekunde geben.
  • Erweiterung des vorhandenen Hochwasserpumpwerks, welches das gereinigte Abwasser bei Hochwasser in die Pegnitz leitet.
  • Einbau zusätzlicher Pumpen für Notfälle, um auch in kritischen Situationen handlungsfähig zu bleiben.

Nach Abschluss der Arbeiten wird die Kläranlage in der Lage sein, das Abwasser von rund 49.000 Einwohnern zu verarbeiten. Aktuell beträgt die Belastung rechnerisch etwa 35.000 Einwohner, einschließlich der Abwässer aus Betrieben wie Metzgereien, Gastronomien und Brauereien.

Umweltfreundliche Maßnahmen

Zusätzlich zu den technischen Modifikationen soll der Umbau auch zur Reduktion von Kohlenstoffdioxid-Emissionen beitragen. Geplant ist die Installation einer neuen Photovoltaikanlage, die helfen wird, den Ressourcenverbrauch der Kläranlage zu minimieren. Aktuell wird der Großteil des Strombedarfs von zwei Blockheizkraftwerken gedeckt, die Klärgas in Strom und Abwärme umwandeln. Jährlich erzeugen diese Kraftwerke rund 600.000 Kilowattstunden, was etwa zwei Dritteln des Strombedarfs abdeckt.

Finanzierung und Zeitplan

Die Bauarbeiten sind auf etwa sieben Millionen Euro veranschlagt und sollen voraussichtlich im mittleren Jahr 2026 beginnen, mit einer geplanten Fertigstellung im Herbst 2027. Der Laufer Stadtrat hat diese Maßnahme in seiner Sitzung im Februar einstimmig beschlossen, und das Bauamt sowie das Team der Kläranlage freuen sich darauf, die Einrichtung modernisieren zu können, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Laufer Zentralkläranlage hat eine zentrale Rolle für die gesamte Stadt und ihre Ortsteile (außer Bullach). Der bevorstehende Umbau ist eine Investition in die Zukunft der Abwasserbehandlung und damit auch in die Umwelt und Lebensqualität in der Region.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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