
Heinzelmann GmbH: Innovativ durch Krisen
Das Dietersweiler Unternehmen trotzt der Wirtschaftskrise und begeistert mit außergewöhnlichen Produkten und AusblickBesuch bei Heinzelmann GmbH: Ein Blick hinter die Kulissen eines innovativen Familienbetriebs
Am 24. März 2025 besuchte Oberbürgermeister Adrian Sonder gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsbeauftragten Elke Latscha die Heinzelmann GmbH in Dietersweiler. Es ist ein Unternehmen, das durch seine bemerkenswerte Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit in der Metallbearbeitung beeindruckt.
Ein außergewöhnlicher Standort
Die Heinzelmann GmbH, die sich in der Harteckstraße 35 befindet, liegt am Rand eines Wohngebiets und bietet einen atemberaubenden Blick über die umliegenden Wälder und Täler. Das 5000 Quadratmeter große Produktionsgebäude ist zwar nicht sofort ins Auge fallend, besticht aber durch seine clevere Architektur: Während die Verwaltungsräume kompaktes Design aufweisen, sind die Fertigungshallen weitläufig und modern ausgestattet.
Produktion und Innovationskraft
Mit etwa 40 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 6,5 Millionen Euro zählt die Heinzelmann GmbH nicht zu den größten Firmen der Region. Dennoch gelingt es dem Unternehmen, sich durch besondere Fertigkeiten abzuheben. Es ist spezialisiert auf die Bearbeitung von Blechen bis zu sechs Metern Länge und bietet maßgeschneiderte Lösungen für Kunden.
Produkte und Kunden
Zu den Produkten der Heinzelmann GmbH zählen insbesondere Kleinserien im Sondermaschinenbau. Ein Beispiel dafür sind 450-Liter-Behälter für Speiseeismaschinen, die derzeit in der Fertigung sind. Geschäftsführer Rüdiger Luz bringt es mit einem Scherz auf den Punkt: „Damit kann man sehr viel Eis machen!“ Das Unternehmen deckt nahezu alle Produktionsprozesse selbst ab - vom Laserschnitt über Abkanten bis hin zu Schweißen und Pulverbeschichten in einer Vielzahl von Farben.
Herausforderungen der Branche
Heinzelmann hat wie viele andere Unternehmen mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. „Es geht aktuell kolossal bergab mit den Aufträgen. Die Talsohle scheint jedoch erreicht“, erklärt Luz. Das Geschäft sei mittlerweile sehr dynamisch geworden, mit stark schwankenden Auftragslagen, was die Branche vor besondere Herausforderungen stelle.
Globalisierung und lokale Wirtschaft
Mit 99 Prozent der Produkte, die an Kunden aus dem Maschinenbau in Baden-Württemberg und Nordschweiz ausgeliefert werden, hat die Heinzelmann GmbH dennoch mit den Auswirkungen der Globalisierung zu kämpfen. „Die Maschinen unserer Kunden landen oft im Export, etwa in die USA oder nach China“, so Luz.
Politische Erwartungen
In Bezug auf die politischen Rahmenbedingungen äußerte Rüdiger Luz den Wunsch nach weniger Bürokratie. „Es wäre besser, wenn die Regierungen den Unternehmen mehr Freiräume lassen würden, anstatt zusätzliche Standards zu setzen, die kaum umsetzbar sind“, so Luz. Er kritisierte auch die oft kurzfristigen Subventionen, die seiner Meinung nach mehr schaden als nutzen.
Unterstützung durch die Stadt
Oberbürgermeister Adrian Sonder bekräftigte während des Besuchs die Unterstützung der Stadt für Unternehmen in der Region. „Unsere Wirtschaft steht unter Druck, und wir möchten ein verlässlicher Partner für die ansässigen Firmen sein“, sagte er. Zudem betonte er, dass Freudenstadt wachsam sein müsse, um weiterhin Industrieansiedlungen zu fördern.
Fazit
Der Besuch bei der Heinzelmann GmbH gab nicht nur Einblicke in die vielseitige Produktion, sondern auch in die Herausforderungen und Chancen, vor denen mittelständische Unternehmen in der heutigen Zeit stehen. Mit Innovation und Flexibilität gelingt es der Heinzelmann GmbH, sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu behaupten.

