Die ostdeutschen Bundesländer haben sich entschlossen, ihre agrarpolitischen Ziele gemeinsam zu verfolgen und ihre Kräfte zu bündeln, um in der nationalen und europäischen Agrarpolitik stärker wahrgenommen zu werden. Im Rahmen der Grünen Woche in Berlin, einer der wichtigsten Messen für Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland, kamen die Landwirtschaftsminister der ostdeutschen Länder zusammen, um über die künftige Zusammenarbeit zu sprechen. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betonte die Notwendigkeit, die Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträgern in Brüssel und Berlin eng zu koordinieren.
Die ostdeutschen Bundesländer – dazu gehören Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – haben in den letzten Wochen ein gemeinsames Positionspapier entwickelt, das sich insbesondere mit der künftigen Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2028 beschäftigt. Dieses Papier stellt nicht nur die Interessen der Länder dar, sondern hat auch die Zustimmung der regionalen Bauernverbände erhalten, was eine wichtige Grundlage für die geplante Zusammenarbeit darstellt.
Das Positionspapier, das in Kürze an den EU-Agrarkommissar Christophe Hansen verschickt werden soll, enthält eine Vielzahl von Forderungen und Vorschlägen, die sich an den spezifischen Bedürfnissen der ostdeutschen Landwirtschaft orientieren. Dabei spielen Themen wie die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft, der Erhalt der Biodiversität, der Klimaschutz sowie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben eine zentrale Rolle. Die Ost-Bauern sehen sich oft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus der Struktur und den Bedingungen der Landwirtschaft in den neuen Bundesländern ergeben.
Ein wesentlicher Punkt des Positionspapiers ist die Forderung nach einer gerechten Verteilung der EU-Agrarsubventionen, um die Wettbewerbsbedingungen für ostdeutsche Landwirte zu verbessern. Durch harmonisierte Regelungen und mehr Unterstützung für kleinere und mittelständische Betriebe erhoffen sich die Länder eine Stärkung der ländlichen Räume und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Perspektiven in der Landwirtschaft.
Dr. Backhaus betonte zudem, dass eine stärkere regionale Zusammenarbeit nicht nur in der Agrarpolitik, sondern auch in der Forschung und Entwicklung sowie in der Praxis von großer Bedeutung sei. Die ostdeutschen Länder wollen ihre wissenschaftlichen Institutionen und landwirtschaftlichen Betriebe besser vernetzen, um Innovationskraft und Wissensaustausch zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ostdeutschen Bundesländer sich in ihren Agrarbelangen zunehmend zusammenschließen und den Dialog mit der EU suchen, um ihre spezifischen Interessen wirkungsvoll zu vertreten. Die enge Abstimmung und Zusammenarbeit sind wichtige Schritte, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und eine nachhaltige, wettbewerbsfähige Landwirtschaft aufrechtzuerhalten, die sowohl den ökologischen als auch den ökonomischen Anforderungen gerecht wird.