Neuer Anlauf fĂĽr nachhaltige Lieferketten: Die EUDR-Verordnung in Deutschland

Wie die Verschiebung des Anwendungsstarts wichtige Chancen fĂĽr Umweltschutz und Wirtschaft schafft

Startschuss für Anhörung zur Umsetzung der EUDR-Verordnung in Deutschland

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat kürzlich die Anhörung der Länder und Verbände zur nationalen Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) gestartet. Diese Maßnahme soll klären, welche Institutionen in Deutschland für die Umsetzung der EUDR verantwortlich sein werden, sobald die Verordnung in den EU-Mitgliedstaaten anwendbar wird.

Verschiebung des Anwendungsstarts als Chance

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, betont die Bedeutung der von der EU beschlossenen Verschiebung des Anwendungsstarts der EUDR. Dieses Zeitfenster soll es Deutschland ermöglichen, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen praxistauglich und rechtzeitig zu etablieren, um so einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Prioritäten: Schutz der Lieferketten und Bürokratieabbau

Özdemir hebt hervor, dass oberste Priorität darin bestehe, Störungen in den Lieferketten für Kaffee, Holz und Kakao zu verhindern. Zudem soll die Umsetzung der Verordnung möglichst bürokratiearm gestaltet werden. Die aktuell laufende Anhörung bietet Ländern und Verbänden die Möglichkeit, ihre Standpunkte einzubringen.

Meilenstein fĂĽr den internationalen Waldschutz

Als einen bedeutenden Schritt im internationalen Waldschutz beschreibt Özdemir die europäische Verordnung für entwaldungsfreie Produkte. Wälder, als natürliche Klimaanlagen, seien essenziell für den Umweltschutz. Deutschland müsse die Zeit effektiv nutzen, um eine praktikable Umsetzung für Wirtschaft und Waldbesitzer zu gewährleisten.

Hintergrund zur EUDR-Verordnung

Die EUDR-Verordnung zielt darauf ab, die globale Waldzerstörung zu reduzieren und nachhaltige Lieferketten zu fördern. Zwischen 1990 und 2020 gingen weltweit etwa 420 Millionen Hektar Wald verloren – eine Fläche größer als die EU. Solch massive Verluste tragen erheblich zum Klimawandel und zum Artensterben bei, wobei 90 Prozent der Entwaldung auf die Expansion landwirtschaftlicher Flächen zurückzuführen sind.

Verschiebung schafft Spielraum fĂĽr effiziente Umsetzung

Die EU-Kommission hat auf Druck Deutschlands die Anwendung der Verordnung um ein Jahr verschoben, um eine effiziente und bürokratiearme Umsetzung zu gewährleisten. Auch die Einstufung der Länder in unterschiedliche Risikoklassen steht noch aus. Der EU-Rat hat die Verschiebung bereits bestätigt, und das Europäische Parlament hat einem Eilverfahren zugestimmt.

Quellen, Änderungsprotokoll und sonstige Hinweise
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