**Özdemir zur Grünen Woche 2025: „Ein Ort des Dialogs und der Lösungen“**
Am Sonntag, den 21. Januar 2025, endet die 89. Ausgabe der Grünen Woche, der internationalen Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in Berlin. Diese bedeutende Veranstaltung, die seit ihrer Gründung im Jahr 1926 dem Austausch von Wissen und Erfahrungen dient, bietet nicht nur einen Einblick in die neuesten Entwicklungen und Trends der Branche, sondern ist auch ein zentraler Ort für Diskussionen und den Austausch von Ideen. Das hat auch der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, in seiner Abschlussrede eindrucksvoll unterstrichen.
„Die Grüne Woche war auch dieses Jahr ein beeindruckendes Schaufenster für die Vielfalt unserer Land-, und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus – und ein Ort des Dialogs“, erklärte Özdemir. In seinem Vortrag betonte er die Dringlichkeit, die aktuellen Herausforderungen der Branche gemeinsam anzugehen. Besonders die bevorstehenden Herausforderungen durch die Maul- und Klauenseuche haben gezeigt, wie wichtig eine enge Kooperation zwischen Politik, Praxis und Wissenschaft ist. „Wenn wir als Gemeinschaft an einem Strang ziehen, sind wir in der Lage, Krisen gemeinsam zu bewältigen und Lösungen zu finden. Dies haben die zahlreichen Gespräche in den Messehallen unter dem grünerleuchteten Funkturm eindrucksvoll demonstriert“, so Özdemir weiter.
**Fortschritte seit 2021**
Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, so wird deutlich, dass seit 2021 bereits viele entscheidende Schritte unternommen wurden, die auf lange Sicht positive Veränderungen für die Land- und Ernährungswirtschaft versprechen. Besonders erwähnenswert sind die Initiativen zur Tierhaltungskennzeichnung sowie das Bundesprogramm Tierhaltung, die entscheidende Impulse für eine nachhaltige Tierhaltung setzen. Gleichzeitig konnten zusätzliche bürokratische Hürden abgebaut werden, die Landwirte häufig zusätzlich belastet haben. Auch der klimagerechte Waldumbau wird aktiv vorangetrieben, und durch den Pakt gegen Lebensmittelverschwendung, der gemeinsam mit Groß- und Einzelhandelsunternehmen geschlossen wurde, wurden neue Standards gesetzt, die nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesellschaft zugutekommen.
Doch die Legislaturperiode war nicht frei von Herausforderungen. Özdemir sprach offen über die Auswirkungen des schrecklichen Krieges in der Ukraine und dessen Einfluss auf die globale Ernährungssicherheit, die eng mit der Friedenspolitik verknüpft ist. Ebenso erlebten viele Betriebe durch Extremwetterereignisse immense Belastungen, während die Bauernproteste vor einem Jahr verdeutlichten, wie entscheidend Verlässlichkeit und Planbarkeit in der Agrarpolitik sind. Trotz dieser Mängel ist es gelungen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und die Weichen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu stellen, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch tragfähig ist.
**Zukunft gestalten**
Özdemir betonte, dass das Fundament für zukünftige Entwicklungen bereits gelegt sei. Die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie der Borchert-Kommission bilden dabei eine solide Basis. Er wies darauf hin, wie wichtig es ist, den Konsens zwischen Landwirtschaft, Wissenschaft, Ernährungsbranche und Umwelt zu respektieren. „Wer glaubt, man müsse nur am Klima- und Umweltschutz sparen, um der Branche kurzfristig zu helfen, hat nicht verstanden, dass ein nachhaltiges Miteinander entscheidend für die Zukunft unserer Lebensmittelproduktion ist.“
Er rief dazu auf, dass die wertvollen Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte im Bereich Tierwohl, Artenvielfalt und Klimaschutz endlich auch in finanzieller Hinsicht gewürdigt werden müssen. Notwendig sei ein Umdenken, damit die Erfolge auf dem Betriebskonto der Landwirte sichtbar werden. „So sichern wir nicht nur die Ernten von morgen und damit die Ernährung unserer Kinder und Enkel, sondern geben auch den Höfen eine wirtschaftliche Perspektive“, so der Minister.
**Gemeinsam stark**
Die Grüne Woche illustriert eindrucksvoll das Potenzial Deutschlands, wenn verschiedene Akteure gemeinsam anpacken. Özdemeirs Schlussfolgerung ist klar: „Dieses Miteinander benötigen wir in der Demokratie, um die Landwirtschaft zukunftsfest zu machen – und um unsere Gesellschaft zu stärken.“ Diese Botschaft wird auch in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung sein, da die Herausforderungen in der Landwirtschaft komplex und vielfältig bleiben werden. Der Dialog, der während der Grünen Woche geführt wird, ist somit nicht nur ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Branche, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft für alle.