**BMEL fördert Interoperabilität und fairen Datenaustausch mit 15 Millionen Euro: Ein Schritt zur digitalen Revolution in der Landwirtschaft**
Auf der diesjährigen Grünen Woche in Berlin betonte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, die Wichtigkeit der Digitalisierung in der Landwirtschaft und übergab Förderbescheide an insgesamt elf Projekte, die darauf abzielen, den Informationsaustausch zwischen landwirtschaftlichen Maschinen, Fahrzeugen und zentralen Datenverarbeitungseinrichtungen zu optimieren. Der Bund stellt für diese Initiative rund 15,1 Millionen Euro zur Verfügung, die über einen Zeitraum von drei Jahren verteilt werden sollen. Mit dieser Maßnahme verfolgt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Ziel, die Interoperabilität zu stärken, damit landwirtschaftliche Betriebe die verfügbaren digitalen Anwendungen effizienter nutzen können.
Minister Özdemir erklärte: „Digitale Innovationen haben das Potenzial, die Ressourceneffizienz zu steigern, die Gesundheit der Tiere zu verbessern und vor allem unseren Landwirtinnen und Landwirten in ihrer täglichen, oft sehr anspruchsvollen Arbeit im Feld und Stall spürbare Entlastung zu bieten. Diese Chancen dürfen nicht ungenutzt bleiben. Ein besserer und vor allem fairer Datenaustausch ist die Grundlage dafür, dass digitale Innovationen in der Landwirtschaft einen echten Mehrwert schaffen können. Statt Datensilos müssen wir den Datenfluss fördern – das muss unsere Leitlinie sein. Ich möchte allen Beteiligten der geförderten Projekte danken, die sich mit vollem Einsatz bemühen, diese Lücke zu schließen.“
Die fortschreitende Digitalisierung in der Landwirtschaft eröffnet ein immenses Potenzial zur Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette. Die Anwendung digitaler Technologien in landwirtschaftlichen Betrieben sowie die Vernetzung der verschiedenen Partner innerhalb dieser Wertschöpfungskette ist mittlerweile sehr vielfältig und umfasst alles von automatischen Lenksystemen zur Optimierung des Ressourceneinsatzes über intelligente Fütterungssysteme bis hin zu umfassenden Managementtools. Oftmals ist jedoch zu beobachten, dass die eingesetzten Technologien in Bezug auf ihren Digitalisierungsgrad, die Hersteller und die verwendeten Standards sehr heterogen sind. Um die bestehenden Potenziale bestmöglich auszuschöpfen, ist eine reibungslose Kommunikation zwischen den verschiedenen Technologien unerlässlich.
Das BMEL hat sich zum Ziel gesetzt, Fortschritte in diesem Bereich aktiv zu unterstützen und fördert daher die ausgewählten elf Projekte, die unterschiedliche Themenfelder abdecken. Diese reichen von der Verbesserung der Verwaltung der eigenen Daten über die Kommunikation verschiedener Geräte ohne Internetanbindung bis hin zur Optimierung des Managements von Feldrobotern.
Ein besonderer Fokus während des Termins lag auf der Übergabe eines Förderbescheids für die Einrichtung einer Beobachtungsstelle zur Nutzung von Daten, die von smarten Landmaschinen generiert werden. Diese Initiative, das sogenannte „Agri Data-Observatory“, wird an der Universität Osnabrück angesiedelt und soll einen fairen Datenaustausch in der Landwirtschaft fördern. Der Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft sowie der Agrartechnikbranche steht im Vordergrund. Unter der Leitung von Prof. Dr. Mary-Rose McGuire und Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke wird in den nächsten drei Jahren die landwirtschaftliche Vertragspraxis zur Umsetzung der Vorgaben der EU-Datenverordnung intensiv erfasst und analysiert. Hierbei sollen Experten- und Stakeholdergruppen einbezogen werden, um Best Practice-Beispiele zur Ausgestaltung zu sammeln und die Nutzung sowie mögliche Anpassungsvorschläge für die BMEL-Musterbedingungen bei Verträgen über Agrardaten smarter Landmaschinen zu diskutieren.
Diese Fördermaßnahme des BMEL stellt somit einen bedeutenden Schritt in Richtung einer digitalisierten Landwirtschaft dar, die nicht nur effizienter, sondern auch gerechter ist. Der Fokus auf Interoperabilität und fairen Datenaustausch ist essenziell, um die Vorteile technologischer Neuerungen im Agrarsektor vollständig zu erschließen und die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft zu bewältigen.