
Sicherheitsinitiative der lippischen Kommunen: Geschwindigkeitskontrollen auf dem Prüfstand
Detmold führt interkommunale Zusammenarbeit für mehr Verkehrssicherheit einDie sechs lippischen Kommunen streben eine interkommunale Zusammenarbeit an, um die Verkehrssicherheit an neuralgischen Punkten zu verbessern. Unter der Federführung der Stadt Detmold soll die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten überwacht werden. Eine dazu notwendige öffentlich-rechtliche Vereinbarung muss noch von den Ratsmitgliedern beschlossen werden.
Details zur geplanten Zusammenarbeit
Die Bürgermeister der beteiligten Kommunen sehen die Initiative als Chance zur Verbesserung der Sicherheit vor allem an Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen. Detmolds Bürgermeister Frank Hilker verweist auf 146 Unfälle im Jahr 2023, die auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind. Die Erfahrungen in Detmold zeigen, dass Kontrollen an Gefahrenpunkten notwendig sind, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Augustdorfs Bürgermeister Thomas Katzer und Blombergs Bürgermeister Christoph Dolle betonen die Notwendigkeit der Geschwindigkeitsüberwachung aufgrund der zahlreichen Verletzungen von Kindern bei Verkehrsunfällen. Dolle ergänzt, dass die Bürgerinnen und Bürger vermehrt nach solchen Maßnahmen verlangen.
Herausforderungen und öffentliche Diskussion
Die Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen wird häufig kontrovers diskutiert und finanziellen Aspekten gegenübergestellt. Bürgermeister Matthias Kalkreuter aus Lage weist darauf hin, dass diese Diskussionen oft von der eigentlichen Ursache und Wirkung ablenken und die Schutzbedürftigen gefährden.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Initiative basiert auf Erlassen des Innenministeriums und des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung aus dem Jahr 2024. Eine Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden ist nun möglich, wenn die Bevölkerungsschwelle gemeinsam erreicht wird. Detmolds Bürgermeister Hilker unterstreicht die Bedeutung der Geschwindigkeitsüberwachung, die auch von der Polizei als wesentliche Maßnahme zur Unfallbekämpfung genutzt wird.
Kooperation als Ergänzung zur Arbeit des Kreises Lippe
Der Kreis Lippe hatte im Januar rechtliche Bedenken gegen das Vorhaben geäußert. Das Innenministerium hat allerdings klargestellt, dass keine Probleme gesehen werden. Heinz-Dieter Krüger, Bürgermeister von Horn-Bad Meinberg, betont, dass die Kooperation keine Konkurrenz zum Kreis darstellt, sondern die Arbeit des Kreises ergänzt, insbesondere durch die Änderungen der Straßenverkehrsordnung.
Der Nutzen vorhandener Strukturen und positiver Erfahrungen, wie sie bereits im Kommunalen Ordnungsdienst Detmold – Lippe bestehen, wird ebenfalls hervorgehoben. Schlangens Bürgermeister Marcus Püster sieht die Erweiterung dieser Zusammenarbeit auf den fließenden Verkehr als logischen Schritt.
Foto: Machen sich für Verkehrssicherheit stark (von links): Jörn Meinberg (Vertreter der Stadt Blomberg), Thomas Katzer (Bürgermeister Augustdorf), Heinz-Dieter Krüger (Bürgermeister Horn-Bad Meinberg), Matthias Kalkreuter (Bürgermeister Lage), Frank Hilker (Bürgermeister Detmold) und Peer Reese, Abteilungsleiter Ordnung bei der Stadt Detmold).